In Hamburg ist das Volksbegehren zur Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums (G9) gescheitert. Die Initiative G9-Jetzt-HH hat nicht die erforderlichen 63.000 Unterschriften sammeln können. Mit ungefähr 43.000 Unterschriften ist sie deutlich darunter geblieben. Damit bleibt die Architektur des Hamburger Schulfriedens erhalten: Im Zwei-Säulen-Modell ist das neunjährige Abitur ausschließlich an Hamburger Stadtteilschulen möglich.

Zudem bleibt den Hamburger Schulen eine kosten- und personalintensive, erneute Umstrukturierung der Gymnasien erspart. Zur „Entlastung“ des achtjährigen Bildungsganges an den Gymnasien sind mehrere Verbesserungsmaßnahmen auf den Weg gebracht worden: eine gleichmäßigere Verteilung der Unterrichtsstundenden, der Klausuren und Hausaufgaben. Der Praxistest bleibt abzuwarten.
Inklusion bleibt die zentrale Herausforderung für die Hamburger Stadtteilschulen. Im Oktober 2014 hat sich ein Hamburger Bündnis für schulische Inklusion bestehend aus 17 Organisationen gebildet. Dazu gehören Elternzusammenschlüsse zum Thema Behinderungen, die Hamburger Elternkammer, die Schulleitervereinigung der Stadtteilschulen, die GGG und weitere schulpolitische Vereinigungen sowie auch die Gewerkschaften. Das Bündnis hat ein Memorandum erarbeitet mit dem Ziel, die Inklusion in Schule und Bildungspolitik im Vorfeld der Hamburger Bürgerschaftswahlen stärker in die bildungspolitische Diskussion einzubringen. Die Entwicklung und Umsetzung schulischer Inklusion wird hierin als „die mit Abstand größte bildungspolitische Aufgabe unserer Zeit“ benannt.
Mit der Bilanz starke Stadtteilschule hatte der Senat im April 2014 eine Stellungnahme vorgelegt, die Ende Oktober Gegenstand einer öffentlichen Anhörung im Schulausschuss der Bürgerschaft war. Der Senator hob die besonderen Leistungen der Stadtteilschulen hervor, betonte aber zugleich, dass für die Aufgabe der Inklusion keine weiteren Ressourcen zur Verfügung stünden.
Seit September hat die GGG-Hamburg einen neuen Landesvorstand. Mit Anna Ammonn ist eine in der Verbandsarbeit erfahrene und engagierte Frau als Landesvorsitzende gewählt worden. Als Beisitzerin ist Renate Nietzschmann neu hinzugekommen.

Barbara Riekmann