Pressemitteilung 2021-08-25:
GGG erneuert ihren Aufruf zu einer grundlegenden Bildungsreform

Die Corona-Pandemie hat Defizite des deutschen Bildungssystems schonungslos aufgedeckt und vorhandene, gravierende Ungerechtigkeiten noch verstärkt. Mit ihrem Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022 investiert die Bundesregierung 2 Mrd. Euro zum Aufholen der Lernrückstände und zur Beseitigung seelischer und körperlicher Beeinträchtigungen. Die Umsetzung ist Sache der Länder. Erwartet wird, dass diese zusätzliche Mittel bereitstellen.

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Die Corona-Pandemie hat Defizite des deutschen Bildungssystems schonungslos aufgedeckt und vorhandene, gravierende Ungerechtigkeiten noch verstärkt. Mit ihrem Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022 investiert die Bundesregierung 2 Mrd. Euro zum Aufholen der Lernrückstände und zur Beseitigung seelischer und körperlicher Beeinträchtigungen. Die Umsetzung ist Sache der Länder. Erwartet wird, dass diese zusätzliche Mittel bereitstellen.

Erste Konzepte mit schillernden Namen wie „Ankommen und Aufholen“ (NRW), „Stark trotz Corona“ (Berlin) oder „Bridge the gap“(BW) wurden bereits entwickelt. Dazu stellt der Bundesvorsitzende der GGG, Dieter Zielinski, fest: „Auffallend ist, dass jedes Bundesland wieder eigene Schwerpunkte setzt, die den gestellten Herausforderungen oft nicht gerecht werden. Ein gemeinsames Konzept zur Beseitigung von Bildungsungleichheit fehlt. Wenn hier nicht nachgebessert wird, werden die eingesetzten Mittel ein Tropfen auf dem heißen Stein bleiben.“

Orientierung für einen sinnvollen Einsatz böte der erste Expertenbericht der von der KMK eingesetzten „Ständigen wissenschaftlichen Kommission“ (Stäwiko). Bemerkenswert ist deren einleitende Positionierung: „Es muss aber nach Ansicht der Kommission klar sein, dass zukünftig in den 16 Ländern Strukturen aufgebaut werden müssen, die über das kommende Schuljahr hinaus eine nachhaltige Reduktion des Anteils der bildungsbenachteiligten Kinder und Jugendlichen ermöglichen.“

Wir erwarten, dass sich die Kommission zeitnah dieses Themas annimmt und dazu eine konkrete Empfehlung vorlegt, der dann zu wünschen wäre, dass sie eine größere öffentliche Aufmerksamkeit bekäme als der aktuelle Bericht.
Die GGG sieht sich in ihrem Aufruf zu einer grundlegenden Bildungsreform vom September 2020 mit dem Titel „Aus der Krise lernen – die Zukunft gestalten“ bestärkt. Ergänzend zum Aufruf legen wir in zehn zentralen Impulsen unsere Vorstellungen von einem nachhaltigen und zukunftsfähigen Bildungssystem dar.
Packen wir es jetzt an. Wir sind es unseren Kindern und Jugendlichen und der Zukunft unseres Gemeinwesens schuldig.

Siehe auch PM vom 22. 4. 2021:  Corona Bildungs-Milliarde nicht verschleudern  und die gemeinsame Stellungnahme von GGG, GEW und GSV vom Juni 2021.