j lohmann2 410x400und kein bisschen leise! 

 
Die GGG sagt: Danke Joachim!

 

Am 18. Juni 2025 feiert Joachim Lohmann seinen 90. Geburtstag.

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Zeit seines Lebens hat sich Joachim für eine gute Bildung und Stärkung der Demokratie durch gute Bildung eingesetzt. In den 1960-er Jahren arbeitete er als Referent im „Pädagogischen Zentrum“ in Berlin und machte sich für den Verzicht auf eine äußere Fachleistungsdifferenzierung stark. Dies in einer Zeit, als Differenzierungsmodelle wie das „FEGA-System“ mit vier Niveaukursen das „Nonplusultra“ gerade auch der neugegründeten Berliner Gesamtschulen waren. Schon in dieser Berliner Zeit setzte er sich gemeinsam mit Ulf Preuss-Lausitz konsequent für eine inklusive Schule nach skandinavischem Vorbild ein, auch wenn es damals den Begriff noch nicht gab.

In den 1970-er Jahren war er für neun Jahre als Stadtschulrat in Kiel tätig und maßgeblich an der Gründung einer ersten Gesamtschule in Kiel beteiligt. Von 1974 bis 1980 war er der dritte Bundesvorsitzende der GGG und erwarb sich Verdienste als Wegbereiter, Architekt, Baumeister, Stratege und Taktiker des längeren gemeinsamen Lernens. Diese Anliegen hat er auch anschließend, als er sich politisch als Landtagsabgeordneter und Staatssekretär in Schleswig-Holstein beruflich anderen Schwerpunkten zuwandte, nie aus den Augen verloren.

Seit dem Beginn der 2000-er Jahre analysiert und interpretiert Joachim die Ergebnisse der PISA-Studien. Er sieht es als durch die Studien belegt an, dass die schwachen Leistungsergebnisse sowie die herkunftsbedingte Bildungsbenachteiligung Deutschlands auf das selektive Schulsystem zurückzuführen sind und wirft der Bildungspolitik und der wissenschaftlichen Begleitforschung vor, dies nicht angemessen zu würdigen. Unter der Überschrift „PISA: die gemeinsame Schule ist unabdingbar“ hat er kürzlich die Ergebnisse von PISA 2022 unter die Lupe genommen. Sein Fazit: Die deutsche Schule ist leistungsschwach, asozial und inhuman. Das Papier kann hier als PDF
von der Website der GGG heruntergeladen werden.

Schon seit geraumer Zeit ist Joachim Lohmann Vorreiter für ein Modell der gleichgestellten Zweigliedrigkeit von Gesamtschule und Gymnasium als Übergang zur Aufhebung des selektiven deutschen Schulsystems. Konzeptionell reicht nach seiner Auffassung die integrierte Mittelstufe als Bildungsreform nicht aus. Für notwendig hält er eine 12- bis 13-jährige Allgemeinbildung für alle. Mit diesen Vorstellungen stößt er auch in der Gesamtschulszene nicht nur auf Zustimmung. Wer mehr über die Vorstellungen von Joachim Lohmann erfahren möchte, sei auf das GGG-Spezial „Gesamtschule quo vadis?“ verwiesen, in dem wichtige Artikel von ihm zusammengestellt sind. Die Druckversion des Magazins kann über den GGG-Landesverband Schleswig-Holstein bezogen werden.

Wir wünschen Joachim alles Gute zu diesem besonderen Geburtstag und eine schöne Geburtstagsfeier. Möge uns seine Inspiration, seine Streitlust und sein Rat noch lange begleiten.

Dieter Zielinski
Für den Vorstand der GGG und die Magazinredaktion

Artikel aus Die Schule für alle  Heft 2025/2