Die Bremer Bildungsbehörde hat mehrere Baustellen gleichzeitig zu beackern: Inklusion, Lehrermangel und Ganztagsschulen. Das wichtigste Feld ist die Umsetzung der Inklusion. So galt auch der Gewerkschaftstag der Bremer GEW diesem Thema.
Die Kolleg/innen der Inklusionsklassen sind frustriert, da nicht jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend unter den unzureichenden Rahmenbedingungen gefördert werden könne. Senatorin Quante-Brandt führt dagegen die Weiterqualifizierung zu Sonderpädagogen an, was die Situation in nächster Zeit entspannen und die sonderpädagogische Kompetenz in den Schulen erhöhen würde. Dazu komme, dass alle Bundesländer nach Sonderpädagogen suchten, der Arbeitsmarkt quasi abgeschöpft sei. Für das kommende Schuljahr sieht die Senatorin allerdings Engpässe, da die Weiterbildung noch nicht abgeschlossen sei. Das ehrgeizige Ziel werde man aber nicht aufgeben, da Ungleichzeitigkeiten und Probleme bei solch einem neuen schulpolitischen Weg unvermeidlich aufträten. Bei der Unterrichtsvertretung, besonders im sonderpädagogischen Bereich sieht sie auch tatsächlich Engpässe, die sie durch vom Senat bewilligte zusätzliche Mittel zu beheben versucht. Kaum eine Schule verfüge nach Berechnungen des Personalrats noch über 100 % Unterrichtsversorgung, denn jeder Krankheitsfall, jede Fortbildung, ganz zu schweigen von Pensionierungen reißen Lücken, die nicht zu füllen sind. Auch Schwangerschaftsvertretungen seien kaum zu leisten. Über den Vertretungspool die Ausfälle zu kompensieren, funktioniere nur bedingt. Die Bildungsbehörde verbreitet Optimismus, dass die freien Stellen zügig mit den richtigen Kandidaten besetzt werden können.
Das Ausbauprogramm neuer Ganztagsschulen werde in den nächsten beiden Schuljahren weiter vorangetrieben, wie der rot-grüne Senat betont.
Karlheinz Koke