Kurz vor den Sommerferien fand die Mitgliederversammlung der GGG Bremen statt. Als Gast hatten wir die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Frau Sülmez Dogan eingeladen. Frau Dogan äußerte sich sehr kenntnisreich und kompetent zu aktuellen Problemen der Schulpolitik in Bremen und Bremerhaven. Besonders zur Inklusion, die sie auch an den Gymnasien eingeführt sehen möchte, und zum Einsatz der Sozialpädagogen entzündete sich eine lebhafte Debatte mit der Grünen-Politikerin. Sie sprach sich für eine Evaluation bei dem weiteren Ausbau der Oberschulen aus. Die Diskussion war für alle Beteiligten sehr anregend; es wurde mit ihr ein weiteres Treffen vereinbart, um die Auffassungen der GGG bei den mitregierenden Grünen im Bremer Senat weiterhin zur Geltung zu bringen.
Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Kunst teilt zum Schuljahrsende in einem Brief an die Schulleiter mit, dass die Stellen (allerdings nur) der Hälfte der Schulsozialarbeiter/innen durch eine Weiterfinanzierung bis zum Sommer 2014 gesichert können. Weiterhin stellt sie eine Zuweisungsrichtlinie in Aussicht, in der die Verteilung der Ressourcen, an sachlichen Kriterien orientiert, transparent dargestellt werde, was gegenüber der Vergangenheit ein wirklicher Fortschritt wäre.
Die Sorge über mangelhafte Lehrerversorgung in der Stadtgemeinde Bremerhaven hat zu gemeinsamen Aktionen von Schüler/innen, Eltern, Lehrkräften und Schulleitungen geführt. Es gibt einen erheblichen Fehlbedarf, u.a. weil entgegen den Hochrechnungen von 2007 die Schülerzahl in der Stadt nicht abgenommen, sondern durch Zuzug von Arbeitskräften in der Offshore-Branche und von Zuwanderung von EU-Bürgern aus Südosteuropa deutlich zugenommen hat. Nur durch zähe Verhandlungen von stadt- und landespolitisch Verantwortlichen konnte es hierzu einer Abmilderung kommen.
Generelle Kürzungen im Landeshaushalt gehen zulasten der für den Ausbau der inklusiv arbeitenden Oberschule dringend notwendigen angemessenen personellen und materiellen Ausstattung.
Der Unmut über die vorenthaltene Übernahme des Tarifabschlusses hält unter den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes landesweit unvermindert an. Die Mehrheit der Lehrkräfte ist davon betroffen. Es ist zu befürchten, dass viele in benachbarte Bundesländer abwandern, in denen deutlich höhere Bezüge bezahlt werden. Es ist zu erwarten, dass insbesondere Lehrkräfte mit Mangelfächern nicht mehr in der gewünschten Zahl und Qualität zur Verfügung stehen und dass sich Berufsanfänger für andere Länder entscheiden. In Sorge um den Reformprozess haben sich die Leitungen der Bremer Oberschulen in ihrer Erklärung vom 16.5. 2013 an die politisch Verantwortlichen und die Verwaltung gewandt.
Karlheinz Koke / Wolfgang Vogel