In Bremen läuft z. Zt. eine Debatte über sogenannte Bürgerschulen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Bremen hat die Diskussion angestoßen, an der sich mittlerweile einzelne Schulleiter und auch die bildungspolitische Sprecherin der Grünen unterstützend eingemischt haben.
Der Paritätische Wohlfahrtsverbandfordert in einem Positionspapier die Einrichtung von Schulen in freier Trägerschaft, um mehr „Chancengerechtigkeit zu ermöglichen, die Schullandschaft zu bereichern und Eltern neue Wahlmöglichkeiten zu bieten.“ Diese freien Schulen – Bürgerschulen genannt – sollen selbst über Schulprofil, Personal und Einsatz von Ressourcen entscheiden, der Staat soll Bildungsziele setzen, finanzieren und kontrollieren.
Es soll ein Bruch mit der vom Beamtentum geprägten, zentral gesteuerten Schule in der Tradition der preußischen Obrigkeit herbeigeführt werden, äußern sich einige Schulleiterin die gleiche Richtung. Sie fordern mehr Eigenverantwortlichkeit bei der Gestaltung von Unterricht, um der jeweiligen Schülerklientelim Stadtteil gerecht zu werden. Solche Prozesse vor Ort könne die Behörde nicht organisieren.
Nach Vorstellungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandeskönnte 2012 die erste Schule „in Form eines Eigenbetriebs“ in die Eigenständigkeit entlassen werden. Auch die bildungspolitische Sprecherin der Grünen kann diesen Vorstellungen Positives abgewinnen.
UnsereHaltung ist eher skeptisch und ablehnend gegenüber jeglicher Form von Privatisierung der Schule, denn auch die staatliche Schule bietet genügend Möglichkeiten der autonomen Impulsgebung für die Gestaltung von Unterricht und Schulleben.
Karlheinz Koke