Pressemitteilung vom 24.08.2023

Der Gemeinschaftsschulverband Schleswig-Holstein (GGG e.V.) ist bestürzt über die Äußerungen von Bildungsministerin Karin Prien zum Asylrecht und weist insbesondere den „Schwenk“ zur angespannten Situation in Schulen und Kitas im Land entschieden zurück.

 Pressemitteilung

„Dass Karin Prien eine knappe Woche vor dem Ende der schleswig-holsteinischen Sommerferien eine Verschärfung der Asylbestimmungen fordert und dies auch mit einer drohenden Überlastung im Bildungs- und Betreuungsbereich begründet, ist kein guter Start ins neue Schuljahr“, so die GGG-Landesvorsitzenden Johann Knigge-Blietschau und Cornelia Östreich. „Es passt nicht zu ihrem Amt als Bildungsministerin, die sich lieber darüber Gedanken machen sollte, wie allen in Schleswig-Holstein lebenden Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Schul- und Berufsbildung zuteilwerden kann – schließlich werden auch hierzulande Fachkräfte dringend gebraucht!“

Da ist die Unterstellung, einige Kinder seien „zu viel“, gekoppelt mit Andeutungen, es drohe ein Verlust an gesellschaftlicher Akzeptanz, ganz und gar nicht hilfreich. Insofern findet die GGG das „Entsetzen“ beim grünen Koalitionspartner in der Landes­regierung mehr als verständlich; aber auch von anderen politischen und zivilgesell­schaftlichen Akteur*innen ist Protest zu erwarten. „Frau Prien sollte sich der Wirkung ihrer Worte bewusst werden und Kindern nicht etwa das Gefühl geben, sie seien eine Überforderung und nicht erwünscht“, so die beiden Landesvorsitzenden.

Dies gilt auch in ihrer Eigenschaft als stellvertretende CDU-Vorsitzende. „Eigentlich kennen wir sie in solchen Zusammenhängen als mäßigend und hätten es daher begrüßt, wenn sie dieser Linie treu geblieben wäre“, so Östreich und Knigge-Blietschau.

Ausgerechnet zum neuen Schuljahr jedoch Verteilungskämpfe auch auf Kosten von Kindern und Jugend­lichen zu beschwören, ist ein Unding!

Dr. Cornelia Östreich, Johann Knigge-Blietschau
Co-Vorsitzende der GGG Schleswig-Holstein