Die Bildungskonferenz geht weiter
Auf der zweiten Bildungskonferenz wurden die bisher angesprochenen Themen vertieft.
Dabei sind zwei Punkte besonders in den Vordergrund gerückt.
Bei der Frage nach G 8 oder G 9 ist die Mehrheit eindeutig für G 8 an Gymnasien, G 9 an Gemeinschaftsschulen, die eine eigene Oberstufe haben (oder bekommen).
Die Oppositionsparteien haben sich inzwischen in Stellung gebracht gegen neue Oberstufen an Gemeinschaftsschulen, vordergründig mit dem Argument des mangelnden Bedarfs, aber es geht um die Schwächung der Gemeinschaftsschulen. Außerdem hat sich eine Elterninitiative für die Wahlfreiheit an Gymnasien gegründet – diese fährt unter Anderem heftige Angriffe gegen die Gemeinschaftsschulen.
Die Ministerin hat inzwischen den bestehenden G 9 und Y-Gymnasien Bestandsschutz gegeben. Es bleibt zu hoffen, dass nicht noch mehr Zugeständnisse gemacht werden.
Der zweite wichtige Punkt ist das Thema Lehrerausbildung.
Bisher wird von der Ministerin favorisiert ein Modell, welches ein Grundschullehramt und eine Sek I/II-Ausbildung vorsieht. Dagegen gibt es natürlich heftigen Widerstand. Es wird spannend sein, wie die Diskussion weiter verläuft und ob endlich die Benachteiligung der Nicht-Gymnasiallehrkräfte beendet wird.
Die Arbeitsgruppen zu den einzelnen Punkten tagen weiter, ich werde in den nächsten Länderberichten Ergebnisse mitteilen.
Die Arbeit des Landesverbandes
Auf der Mitgliederversammlung wurde der alte Vorstand bestätigt.
Die bisherige Arbeit soll noch intensiviert werden. Schwerpunkt der Arbeit ist die Weiterentwicklung der neuen Gemeinschaftsschulen und die Inklusion. Außerdem werden die Gespräche mit den politischen Akteuren und dem Ministerium fortgesetzt. Als weitere Punkte sind zu nennen die Unterstützung von Fortbildungsveranstaltungen, eigene Fortbildungsveranstaltungen und die Intensivierung der Kontakte mit dem Landeselternbeirat.
Besondere Schwierigkeiten bereitet uns derzeit das Verhältnis zwischen den Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe (die alten Gesamtschulen) und den Gemeinschaftsschulen ohne gymnasiale Oberstufe. Die ersteren gehören zudem zu einer anderen Abteilung im Ministerium, zu der auch die Gymnasien gehören und sind schulaufsichtlich auch dem Ministerium unterstellt. Die Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe sind den jeweiligen Kreisschulämtern unterstellt. Das sind andere Diskussionskulturen.
Der Landesverband bemüht sich, durch Gespräche und in Veranstaltungen die Gemeinsamkeiten zu betonen. Dazu findet unter anderem im November wieder eine Schulleiterfortbildung für alle Gemeinschaftsschulen statt.
Auf dieser Veranstaltung, die vom IQSH und uns gemeinsam vorbereitet wird, soll das Gemeinsame betont werden. Es gilt, die vermeintliche „Arroganz“ der Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe und die „Benachteiligung“ der Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe zu thematisieren und eine noch stärkere gemeinsame Grundlage zu schaffen.
Wir werden weiter daran arbeiten.
Klaus Mangold