GGG-Fortbildungen

Über 40 Neugründungen seit 2009 im Bundesland stellen eine Herausforderung für die Qualitätssicherung niedersächsischer Gesamtschulen dar. Die meisten dieser Neugründungen sind zudem nach einer extrem kurzen Vorbereitungszeit „ans Netz“ gegangen. Für die Schulleitungen und Kollegien der neuen Schulen bedeutet dies, Gesamtschulpädagogik unter Zeitdruck zu entwickeln und eine adäquate Schulstruktur aufzubauen. Aber auch bereits entwickelte Schulen stehen vor Generationswechseln im Kollegium. Und: Reflexion und Weiterentwicklung hat noch keiner Schule geschadet. Das Land bietet solche schulspezifischen Fortbildungen derzeit nicht an.

Der Landesvorstand hatte deshalb bereits auf seiner Klausurtagung 2012 beschlossen, von der GGG organsierte Fortbildungen für „alte“ und „neue“ Gesamtschulen vorzubereiten und anzubieten. Das Programm stützt sich auf Erfahrungen aus der Region Braunschweig, in der sich die Schulleitungen von Gesamtschulen im März 2013 bereits zum 28. Mal gemeinsam fortgebildet haben. Im Zentrum dieser Tagungen standen Themen zur Pädagogik, Team- und Organisationsentwicklung für Schulleitungsteams.

Vier Veranstaltungen wurden geplant:

  • am 06./07.03.2013 im „Haus Hessenkopf“ bei Goslar für die Braunschweiger Region,
  • am 16./17.09.2013 für die Region Lüneburg ebenfalls in Rastede,
  • am 23./24.09.2013 für die Region „Weser-Ems“ in der Heimvolkshochschule Rastede und
  • am 21./22.10.2013 für die Region Hannover ebenfalls bei Goslar.

Die vier Fortbildungen werden in Kooperation mit dem ARPM (Arbeitskreis Religionspädagogik und Medienpädagogik) Wolfenbüttel durchgeführt. Verantwortlich für die inhaltliche Planung ist der Landesvorstand, der in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Asselmeyer, Uni Hildesheim, das Konzept entwickelt hat. Eingeladen sind jeweils bis zu drei Teilnehmer/innen aus dem Schulleitungsteam jeder Gesamtschule aus der Region.
Inputs aus der aktuellen Führungsforschung durch Asselmeyer und Arbeit in Gruppen wechseln sich ab. So erfahren die Teilnehmer/innen Strategien zum Umgang mit Turbulenzen und Diskontinuität z. B. beim Aufbau des Kollegiums einer wachsenden Schule oder zur Qualitätssicherung beim Generationenumbau einer bestehenden Schule. Der Austausch in der Gruppe dient der kollegialen Beratung. Am zweiten Fortbildungstag gibt es noch einen Input zum Thema „Distributed Leadership“ mit Aufgaben zur noch spürbareren Einbindung des „mittleren Schulmanegement“.
Fester Bestandteil der Tagungen soll ein sog. „Konferenzteil“ sein, in dem zuständige schulfachliche Dezernenten über die Umsetzung von Erlassen und Verordnungen berichten.

Fortbildung für neue Lehrkräfte an IGSen

Für die Region Braunschweig findet demnächst erneut eine eintägige Fortbildung für neue Lehrkräfte an Gesamtschulen statt, in der Besonderheiten der Arbeit an Integrierten Gesamtschulen und Strategien zum Umgang mit den Herausforderungen des Berufseinstiegs an einer Gesamtschule thematisiert werden. Die Attraktivität dieser Fortbildung liegt auch im Austausch von neuen Kollegen/innen aus unterschiedlichen Gesamtschulen und dem Entdecken eines „Wir-Gefühls“ über die eigene Schule hinaus.
Der Landesvorstand wird die Machbarkeit solcher Veranstaltungen für andere Regionen auf seiner Klausurtagung im September prüfen.

Neue Landesregierung setzt Wahlversprechen um

Die Ankündigungen der Koalitionspartner von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, die Gründungs- und Arbeitsbedingungen der Gesamtschulen im Land vom Ballast der Auflagen der Vorgängerregierung aus CDU und FDP zu befreien, sind in einem sog. Vorschaltgesetz zum Niedersächsischen Schulgesetz beschlossen worden. Danach ist die Mindestzügigkeit wieder auf vier Parallelklassen (in Ausnahmefällen: Dreizügigkeit) gesenkt worden. Die Regelungen, wonach Schüler/innen integrierter Gesamtschulen das Abitur auch nach 12 Schuljahren ablegen sollten, ist gestrichen worden, das Abitur nach 13 Jahren gilt wieder für alle Schüler/innen an Gesamtschulen. Gegen die alte Regelung hatte es in Niedersachsen langanhaltende und heftige Gegenwehr gegeben.
Zentrale Forderungen des Gesamtschulverbands sind damit erfüllt. Das schnelle Handeln der Regierungskoalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen ermöglicht eine Umsetzung bereits zum nächsten Schuljahr.

Nun muss die neue Landesregierung noch nachlegen und die Versorgung der neuen Gesamtschulen im Ganztagsbereich deutlich verbessern.

Raimund Oehlmann