– und die GGG-SH versucht das Licht zu verstärken.

Johann Knigge-Blietschau

In Schleswig-Holstein gibt es Licht und Schatten. Zu den wichtigsten bildungspolitischen Entwicklungen zählt leider ein neuerlicher Sparkurs in der Bildung. Die Bildungspolitiker*innen der schwarz-grünen Koalition werden zwar nicht müde zu betonen, in der Bildung sei „unterproportional“ gespart worden. Das regt aber nicht zum Applaus an. Die Ergebnisse der letzten Bildungssurveys haben katastrophale Ergebnisse für Schleswig-Holstein (SH) erbracht, insbesondere bei den „basalen Kompetenzen“ und der Demokratiebildung der leistungsschwächeren Schüler*innen. Diese besuchen aufgrund des Zwei-Säulen-Modells in Schleswig-Holstein nahezu alle die Gemeinschaftsschulen. Allen Verantwortlichen ist klar, dass hier massive Investitionen notwendig wären. Die GGG wird sich an Protesten der GEW und anderer Akteure des Bildungsbereiches gegen die Kürzungen beteiligen.

Begrüßenswert ist die Erweiterung des Landesprogramms „Perspektivschulen“ durch das Startchancenprogramm. In SH sind 136 Schulen in die Förderung aufgenommen worden, vor allem Grundschulen und Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe.

Die GGG-SH hat in den vergangenen Monaten folgende Arbeitsschwerpunkte gehabt:

1. Zukunftsgerechte Oberstufen: Ingrid Gembach-Röntgen, Beisitzerin im Landesvorstand, plant nach der erfolgreichen Veranstaltung im letzten Frühjahr mit 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Folgeveranstaltung zu offenen Lernkonzepten in der Oberstufe im März 2025.

2. Wir bemühen uns darum, die Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe zu vernetzen: Nach zwei erfolgreichen Regionaltreffen im Norden Schleswig-Holsteins konnte die GGG ein Forderungspapier der Schulleitungen an die Ministerin weitergeben. Dazu zählt insbesondere die Aufhebung der Bindung der Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe an die Schulämter der Kreise. Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe unterstehen der Schulaufsicht des Ministeriums, was für die Schulen deutlich größere Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit bedeutet. Die GGG fordert alle Gemeinschaftsschulen gleichzustellen. Zu dieser Frage gab es ein sehr konstruktives Treffen im Bildungsministerium.

3. Die GGG Schleswig-Holstein setzt sich für eine Ausbildung für den gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund (Fach Gesellschaftswissenschaften in SH: „Weltkunde“) in allen Phasen der Lehrkräftebildung ein. Diese Idee wurde von Ministerin Prien bei einem Treffen ausdrücklich gutgeheißen.

Der Länderbericht erschien in Die Schule für alle 2024/4.

ALLE LÄNDERBERICHTE DSFA 2024/4