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Länderbericht 2009/2

Die Diskussion (genauer das "Rumgeeiere") um die (Zwei-)Gliedrigkeit geht weiter: Im Februar hat Senator Zöllner seinen Vorschlag zur Weiterentwicklung der Berliner Schulstruktur in den Senat eingebracht. Dieser Vorschlag ist dann mit einigen Änderungen dem Parlament vorgelegt worden. Es finden sich folgende Passagen nebeneinander (Fallen denn nur den Kritikern die Widersprüche auf?):

"Jeder weitere Reformschritt muss sich daran messen lassen, ob und wie er die innere und äußere Entwicklung der Schulen hin zu einem nicht auslesenden Schulsystem befördert." "... Dies erfordert eine nicht auslesende Schule, wie es dem Selbstverständnis und dem Ziel der Berliner Gemeinschaftsschulen entspricht. Dazu wird in der Sekundarstufe I neben dem Gymnasium eine integrative Schulart, die Regional- bzw. Sekundarschule, die alle bisherigen Bildungsgänge zusammenfasst und zu allen Abschlüssen bis hin zum Abitur führt, geschaffen." Da auch die Sonderschule nicht angetastet wird, soll ausgerechnet mit dem Aufrechterhalten der extremen Formen der auslesenden Schule – dem Gymnasium und der Sonderschule – ein Beitrag zur Entwicklung zu einem nicht auslesenden Schulsystem geleistet werden!? Dies geschieht offenbar gemäß dem Prinzip: Was sich nicht bewährt hat, verändern und das Zielführende und Gute beibehalten. Am 24. 4. fanden die parlamentarischen Anhörungen (unter GGG-Beteiligung) statt. 'Mal sehen, was die Parlamentarier mit der Vorlage machen.

Am 1.4. fand eine Veransteltung der GGG-Berlin statt: "(Zwei-)Gliedrigkeit: Bedrohung, Herausforderung oder Chance für Gesamt- und Gemeinschaftsschule?". Ulf Preuss-Lausitz gab einen erhellenden Input für eine rege Diskussion. Die anschließende Mitgliederversammlung wählte einen neuen 8-köpfigen kollektiven Landesvorstand: Gabriela Anders-Neufang (Wilhelm-von-Humboldt-Schule), Manfred Claudi (ehem. Lina-Morgenstern-Schule), Robert Giese (Fritz-Karsen-Schule), Christa Händle (ehem. Max-Planck-Inst. f. Bildungsforschung), Bern Roswadowski (Fritz-Karsen-Schule), Lothar Sack (ehem. Fritz-Karsen-Schule), Vincent Steinl (Student, Mitarbeiter bei der Schülerakademie Chausseestr., ehem. Landesschülervertretung Bayern), Anna Winterscheidt (Ev. Schule Zentrum)

Außerdem verabschiedete die Mitgliederversammlung eine Stellungnahme zu Zöllners Plänen für die (Zwei-)Gliedrigkeit, die von der GGG-Bund-Internetseite heruntergeladen werden kann.

Lothar Sack

Stellungnahme der GGG Berlin zur Mitteilung des Senats vom 11.02.2009