– im Hessischen Landtag

Länderbericht 2023-11

Zur Landtagswahl antworteten Hessische Bildungspolitiker auf aktuelle Fragen auch zur Schule für alle: enttäuschend!

 Die GGG, die GEW, der GSV (Grundschulverband) und der ebh (Elternbund Hessen) hatten anlässlich der Landtagswahlen in Hessen die bildungspolitischen Sprecher*innen der demokratischen Parteien am 8. September 2023 zu einer Wahlveranstaltung mit dem Titel „Auftrag für die Zukunft: eine inklusive Schule für alle – für die Demokratie“ eingeladen und zur Position ihrer Parteien befragt.

Die Veranstalter machten einleitend ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Bildungspolitik deutlich. Die unbefriedigende Lesekompetenz am Ende der Klassenstufe 4 und die oft fehlenden oder schlechten Abschlüsse am Ende der 9. Jahrgangsstufe sind Beispiele, die eine deutliche Sprache sprechen.

Lehrkräfte sollten mehr Wertschätzung erfahren, so wie beispielsweise in Finnland. Darin sind sich alle einig, denn wie können Menschen sonst motiviert werden, ein Lehramtsstudium zu absolvieren und dann als Lehrkraft zu arbeiten? Aber was tut die aktuelle Landesregierung für diese Wertschätzung? Die Erhöhung der Besoldung für Grundschulkolleg*innen wird über Jahre gestreckt und wird wahrscheinlich nicht den gewünschten Erfolg haben.

Der Demokratisierung von Schule durch eine drittelparitätische Besetzung der Gremien, z. B. der Schulkonferenz, erteilten Die Grünen eine ebenso klare wie unbegründete Absage. Die veranstaltenden Organisationen sehen dies grundsätzlich anders und wünschen eine Einbeziehung der Schülerschaft – auch in der Grundschule.

Die SPD beklagt, seit Corona spiele die Inklusion kaum noch eine Rolle, hier fehle das Personal. Die Frage, wie mehr Personal zu rekrutieren sei, blieb allerdings offen. Zum Thema ‚Abschaffung der Förderschulen‘ gäbe es keinen Konsens. Auch dieses zentrale Anliegen der „einen Schule für alle“ bleibt leider unbefriedigend beantwortet.

Wie können Schulleitungen entlastet werden?
  • Warum werden Beförderungen in Gymnasien und Gesamtschulen unterschiedlich gehandhabt?
  • Sollte nicht die Arbeitszeit anders berechnet werden?
  • „ Wie kann Demokratiebildung fester Bestandteil des Unterrichts, aber auch der Lehrkräfteausbildung werden?

Viele offene Fragen – Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit, Inklusion, das sind für die Verbände wichtige Forderungen, zu denen alle bildungspolitischen Sprecher*innen zufriedenstellende Antworten schuldig blieben.

Egal, wie die Regierung zusammengesetzt sein wird (oder ist), wir werden die Entscheidungen zu den genannten Themen aufmerksam verfolgen und uns entsprechend einbringen.

Neue an der IGS

Eine geplante Veranstaltung für „Neue an der IGS“ an einer neu erbauten attraktiven Gesamtschule mussten wir absagen, weil sich nur wenige Teilnehmer*innen
angemeldet hatten. Wir können nicht einschätzen, woran das lag: War es der Samstag oder präferieren die Lehrkräfte inzwischen weniger Präsens- sondern mehr
Online-Veranstaltungen? Das Hessische Kultusministerium lässt keine Tagesveranstaltungen in der Woche zu.

Tagung in Beatenberg

Die Tagung im Institut Beatenberg und der Montessori Schule Angell in Freiburg hat, wie geplant, mit 25 Teilnehmer*innen im Oktober stattgefunden.

Ingrid Burow-Hilbig

Kontakt

Der Länderbericht erschien in Die Schule für alle 2022/4.

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