Personali­siertes Lernen in hetero­genen Gruppen als Chance für Inklusion

Tagung mit Workshops
Freitag, 11.10., im Montessori-Zentrum Angell in Freiburg bis bis Montag, 14.10.2024, in Beatenberg

baernermutz

 

Institut Beatenberg
Waldeggstr. 195
CH-3803 Beatenberg
+41 (0)33 841 81 81

Karte    WEBSITE Institut Beatenberg

Mit einem Besuch des Montessori-Zentrums Angell in Freiburg startete unser auch diesmal wieder sehr erfolgreicher Besuch im Institut Beatenberg im Berner Oberland. Lesen den Bericht über die Exkursion.

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Am Freitag, dem 11.10. startete die mittlerweile 29. Tagung der GGG nicht in Beatenberg, sondern in Freiburg. Zum zweiten Mal besuchten wir das Montessori-Zentrum und hospitierten einen Morgen. Als nominierte Schule für den Deutschen Schulpreis konnten wir das „Leben auf dem Campus“ kennenlernen und die Schülerinnen und Schüler in ihrer individuellen Arbeit beobachten.
In beeindruckender Ruhe und Konzentration bearbeiteten sie allein oder in Kleingruppen ihre Aufgaben, auch über mehrere Räume verteilt, in der Grundschule in altersgemischten Klassen.Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der schuleigenen Küche – biozertifiziert und frisch gekocht – traten wir die Fahrt in die Schweiz an.

Auf fast 1200 m Höhe begann die erste Kennlernphase mit einem „Walk and Talk“. Die KollegInnen tauschten sich aus u.a. über ihre Motivation und ihre Arbeitsaufträge, aber auch ihre Erfahrungen zum Lernen in der Gesamtschule.

Nach dem Abendessen konnten sie in einem ersten Input Sandro Müller hören und erleben, den Leiter des Instituts Beatenberg.

Er berichtete über seine Schule mit dem offenen, dem strukturierten und dem Wahlbereich. „Entwicklung braucht Herausforderung“ ist eine seiner Thesen, ebenso wie „Schonen schadet“, dem Titel eines Buchs von Andreas Müller. Seiner Überzeugung nach ist es Aufgabe der LehrerInnen, dafür zu sorgen, dass Lernende eigene Erfahrungen sammeln, dass Leistung sich lohnt, dass sie erleben, wie es guttut, stolz auf sich sein zu können.

Am nächsten Tag begleitete er uns auf dem Rundgang durch das Institut, wir konnten die Schülerarbeitsplätze betrachten, uns durch Kompetenzraster arbeiten und intensiv „Lernjobs“ sichten. Die Fülle des inzwischen erstellten Materials ist beachtlich, die Verknüpfung von Kompetenz-rastern hilfreich, um den ständigen Lernfortschritt zu planen und dokumentieren. Anschließend wurden die Fragen der TeilnehmerInnen von Sandro Müller geduldig und mit einer ordentlichen Prise Humor beantwortet.

Sonntag früh befragten wir eine Kollegin zu ihrer Rolle als Lehrerin, hier in der erweiterten Rolle als „Lerncoach“ benannt. Außerdem stellte ein Schüler die Arbeit in seiner Schule dar.

Die KollegInnen hatten aus ihren Schulen Arbeitsaufträge mitgebracht, die sie in ihren Schulgruppen bearbeiteten:

  • Lernjobs erstellen
  • Gestaltung von Lernlandschaften in einem Schulneubau
  • Vorbereitung einer Schülerfirma
  • Einsatz von Ipad
  • Weiterentwicklung des Individuali sierungskonzeptes

 N eben intensiven Arbeitsphasen bestand die Möglichkeit, sich in der inspirierenden Landschaft zu bewegen.

 Die Präsentation der Ergebnisse bildete den Arbeitsabschluss, mit einem „Rückspiegel“, einem Blitzlicht, der Verteilung der Zertifikate und dem Komplimentewürfeln ging die Tagung in Beatenberg zu Ende.

Das Institut Beatenberg ist nach wie vor ein spannender Ort, um „Schule“ völlig anders wahrzunehmen. Obwohl es schon lange kein reines Internat mehr ist und mittlerweile mehr Kinder „extern“ als „intern“ hier leben und lernen, hat sich das grundlegende Konzept nicht geändert. Die Beziehungsarbeit steht nach wie vor an oberster Stelle. Viel Bewegung und Lernen in Projekten stehen gleichrangig neben der Arbeit in den Lernateliers.

Erfreulich ist die mittlerweile außergewöhnlich große Materialsammlung, es lohnt sich auch weiterhin, hier zu tagen.

 

Unser nächster Termin ist vom 02.10. bis zum 05.10.2025.

Ingrid Burow-Hilbig / Günther Clemens
GGG Hessen / GGG Saarland