Die Diskussion um ein Positionspapier der GGG Hessen

Mit der traditionellen Frühjahrstagung am ersten Samstag im März beendeten wir die Diskussion um ein Positionspapier der GGG Hessen. Diese Diskussion erschien uns notwendig zur Selbstvergewisserung, zur Orientierung unserer Mitglieder und derjenigen Kollegen, die wir für die GGG werben wollen.

Wir brauchen auch bei sehr kurzfristig abzugebenden Stellungnahmen eine Grundlage. Der Prozess wurde von uns mit den folgenden Rahmenbedingungen geplant: wir bedienten uns der Unterstützung eines Moderators (dazu engagierten wir Frank Hilbig, Team kairos), wir gestalteten den Kreis der Beteiligten immer größer und wollten uns insgesamt ein Jahr Zeit nehmen.

Zunächst legten wir im Vorstand die Schwerpunkte fest:

• Lernen als individueller Prozess

• Bildungsstandards als Mindeststandards

• Eigenverantwortliche Schule

• Ganztägig arbeitende Schule

• Gelingensbedingungen

Den ersten Entwurf fertigte unsere Vorsitzende nach den Stichworten einer Gedankensammlung. Später wurden dann die einzelnen Kapitel von je einem Mitglied des Vorstandes weiter betreut, indem es die sich im Diskurs ergebenden Anregungen einarbeitete. Die erste „Bewährungsprobe“ war die Vorstellung in einer erweiterten Vorstandsrunde, die uns teilweise bestärkte, andererseits aber auch zu mehr Entschiedenheit ermunterte.

Der Abschluss mit etwa 80 Teilnehmer/innen in vier Gesprächsrunden erbrachte viel Bestätigung und auch noch verschiedene Korrekturen. Inzwischen ist das Positionspapier 2010 verteilt und auf unserer Landesseite einzusehen. Wir haben viel Zustimmung erhalten und unser Ruf als engagierter Partner in Sachen Schulentwicklung hat sich weiter gefestigt.

GGG Hessen Positionspapier 2010

Die IGS in Hessen

Die Integrierte Gesamtschule erfährt in Hessen weiterhin zunehmendes Interesse. Zwar hält der Run auf das Gymnasium weiterhin an, doch mehr und mehr Eltern entscheiden sich aus pädagogischen Gründen für die IGS. In Frankfurt wurde die Schulform Gesamtschule toleriert, aber neue Gesamtschulen lange Zeit nicht genehmigt. Nun haben wir in dieser Stadt schon 11 Integrierte Gesamtschulen, eine weitere ist in Planung. Dabei sind die Kooperativen Gesamtschulen wegen des G8-Zuges in ein besonderes Dilemma geraten, tendieren deshalb oft in Richtung Integrierte Gesamtschule und beantragen die Umwandlung.

Die Fortbildungsangebote der GGG Hessen

Seit mehr als 20 Jahren führen wir zwei thematische Fortbildungen durch:

1. Die zunächst als E/G-Tagungen firmierten. Schulen hatten sich zusammengeschlossen, die die Differenzierung auf „nur“ zwei Niveaus praktizierten. Jahrelang fungierte Dr. Ursula Dörger als Verbindung zur Bildungsadministration. Immer mehr Gesamtschulen geben die Dreierdifferenzierung auf. Die Tagung, die nunmehr Konstanze Schneider organisiert, wird immer stärker zu einer Fortbildungsveranstaltung, die die wichtigen inhaltlichen Fragen bearbeitet und voranbringt.

2. Die Reihe Vom Lehrer an einer IGS zum IGS Lehrer haben wir seit 2001 13-mal durchgeführt, ständig überarbeitet und angepasst. Die Nachwuchsarbeit fokussiert sich hier auf die Kolleginnen und Kollegen, die in den Schuldienst eintreten oder ihre Arbeit neu an einer IGS aufnehmen. Kompetenzorientierung bei den Fachfortbildungen bildet einen wesentlichen Schwerpunkt.

Als neues Fortbildungsangebot wurde die Reihe Die Zukunft gehört den Neuen gestartet. An IGS-Schulleitung Interessierten wird dabei ein besonderes Lernumfeld angeboten.

 

Ingrid Burow-Hilbig