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Länderbericht Hessen

Die GGG Hessen blickt auf ein aktives Verbandsjahr zurück und beginnt 2011 gleichermaßen engagiert. Bei unseren Veranstaltungen halten sich gemeinsame Weiterentwicklung unserer Schulen und Fortbildung die Waage.

Gemäß dem Anspruch, das Lernen stärker für den individuellen Lernfortschritt auszurichten, haben wir auch unsere Veranstaltungsreihe „Vom Lehrer an einer Gesamtschule zum Gesamtschullehrer“ verändert. Schon in der Organisationsform berücksichtigen wir die individuelle Ausgangslage – und unterteilen die Reihe in wenige Pflichtveranstaltungen und zahlreiche Wahlangebote. Diese Form wird gut angenommen und deckt sich auch mit den inhaltlichen Schwerpunkten. So begleitet das Thema Lernjournal durch die gesamte Fortbildungsreihe. Mit einer Auftaktveranstaltung zur Kompetenzorientierung (Udo Klinger, Speyer) wurde auch hier ein Schwerpunkt aufgegriffen, der in den folgenden Fachveranstaltungen vertieft wird. Insgesamt 45 Teilnehmer aus dem Rhein-Main-Gebiet nehmen an den beiden Qualifizierungsreihen teil.

Die Reihe „die Zukunft gehört den Neuen“ tagt am 12. März 2011 zum Thema überzeugendes Auftreten. Der Focus der gesamten Reihe liegt bei Selbstwahrnehmung und Selbstveränderung.

Wahrnehmen der eigenen Haltungen, verändern der eigenen Lehrerrolle ist auch immer wieder zentrale Frage für die Fortbildung in Beatenberg. Sie findet zum 12. Mal Anfang Februar statt, Die nächste Möglichkeit sich mit individuellem Lernen vertraut zu machen bietet die GGG Hessen dann im Herbst – wieder offen für alle Interessierten.

Die große Frühjahrstagung 2011, die traditionell am ersten Samstag im März stattfindet, heißt „Leistungsmessung im individuellen Lernen“. Die GGG Hessen knüpft damit an die Themen der letzen Jahre an - die Ausrichtung des Blicks auf das einzelne Kind/den einzelnen Jugendlichen. Als Referent konnte Matthias von Saldern (Leuphana Universität Lüneburg) gewonnen werden. Tagungsort ist die Helene-Lange-Schule, Wiesbaden, Trägerin des Deutschen Schulpreises. Und ebenso traditionell treffen sich die reformorientierten Schulleiter am Tag vor dem Gesamtschultag und wollen sich dieses Mal wieder intensiv mit der Selbstständigen Schule befassen.

Dagegen erscheint die bildungspolitische Situation zu eben diesem Thema weniger ermutigend. Die Entwicklung der selbstständigen Schule ist zwar in aller Munde, geht aber mehr als schleppend voran, die Diskussion beschränkt sich eher auf Budgetfragen. Hierbei wird leider wieder einmal ein Sparpaket gleichzeitig mit einem Reformansatz verknüpft – so leidet die Motivation derer, die das Projekt Selbstständige Schule angehen sollten, die inhaltlichen Ziele treten in den Hintergrund. Die Hessischen Kerncurricula sollen ab August 2011 verbindlich sein, auch hier ist intendiert, mehr Freiraum bei der Gestaltung von Lernprozessen zu gewähren.

Doch so viel Selbstständigkeit, dass Schulen mit Zustimmung des Schulträgers entscheiden können, wenn sie als IGS arbeiten wollen, ist dann leider im Kultusministerium nicht gewünscht. Zwei Schulen, die sich kürzlich zu IGSn umwandeln wollten und vom Schulträger unterstützt wurden, erhielten Ablehnungen für ihren Weg der Weiterentwicklung aus dem Ministerium. Diese Entscheidung ist nur politisch zu verstehen, inhaltlich ist der Weg des individuellen Lernens in einer Schule für alle weiter zu verfolgen.

Der Landesvorstand arbeitet an einem Papier zur Inklusion. Wir suchen hier die Kontakte zu unseren langjährigen und auch zu neuen Kooperationspartnern. Als Verband, der das gemeinsame Lernen in den Mittelpunkt der Arbeit stellt, die Ausrichtung des Lernens auf den individuellen Lernfortschritt als Notwendigkeit ansieht, sehen wir schon im Grundsatz viele Anknüpfungspunkte.