Die Integrierte Gesamtschule ist in Hessen eine stark nachgefragte Schulform, obwohl sich die Landesregierung mit der Genehmigung neuer Schulen schwer tut und entsprechende Anträge schleppend bearbeitet. Auch wenn dieser oder jener Schulträger mit der Antragstellung Probleme hat, ist das sicher kein Grund, dem Anliegen vieler Eltern so zögerlich nachzukommen. Die hessische CDU wehrt sich gegen das Bestreben der Bundes-CDU, mit der Zweigliedrigkeit den demografischen Veränderungen zu entsprechen. Doch der Versuch, durch Einführung einer neuen Schulform Mittelstufenschule die Hauptschule zu retten, kann schon jetzt als gescheitert eingestuft werden.
Diese Förderstufe ohne Gymnasiast/innen ist keine Lösung im pädagogischen Sinne, so sind Eltern nicht zu täuschen. Auch einem anderen Anliegen der Landesregierung, der Selbstständigen Schule, ist nach anfänglichem Schwung die Luft ausgegangen. Die Einführung eines „Kleinen Budgets“, d. h. bei der Haushaltsführung Konten gegenseitig deckungsfähig zu machen, kommt nicht unbedingt da an, wo sich Schulen verändern müssen. Das hat keinen Einfluss auf den Unterricht, so viel ist nun mal sicher. Auch ist die Perspektive „Großes Budget“, das zudem trotz entsprechender Regelungen im Schulgesetz nur an ausgewählten Schulen genehmigt werden soll, nun nicht gerade ein Motor dringend erforderlicher Schulentwicklung. Da die Landesregierung auch im Bildungsbereich den Rotstift angesetzt hat, sucht die Ministerin nach Einsparmöglichkeiten. Im Verwaltungsbereich sollen die bisher eigenständigen Institutionen Amt für Lehrerbildung und Institut für Qualitätsentwicklung gemeinsam mit einem zentralen Landesschulamt zu einer neuen Mammut-Institution zusammen gefasst und gleichzeitig Stellen eingespart werden. Es dient der Landesregierung als Begründung, damit die Schulen in zwei Jahren mit 105% versorgt werden können. Ob Veränderungen in der Verwaltung diesen Effekt haben, kann angezweifelt werden. Für Unruhe sorgt es allemal. Es ist eher zu befürchten, dass sich alle Sparmaßnahmen mittelfristig in den Schulen widerspiegeln. Der Landesvorstand bereitet neben den laufenden Projekten Neu an der IGS Die Zukunft gehört den neuen … und Beatenberg-Klausuren den nächsten Gesamtschultag Anfang März in Frankfurt vor. Wir werden uns intensiv mit dem Thema Inklusionauseinandersetzen, haben dazu namhafte Referent/innen gewinnen können, bieten eine große Zahl von interessanten Workshops an und werden unser Positionspapier um diesen Aspekt ergänzen. Dabei gehen wir davon aus, dass die Entwicklung zu inklusiven Schulen ein starker Anstoß für die Weiterentwicklung aller Schulen sein wird. Dass die Integrierten Gesamtschulen da wieder einmal Vorreiter sein werden, ist nun wirklich nichts Neues.
Hans-Peter Kirsten-Schmidt