Einen Monat nach der Landtagswahl ist es zu früh, eine neue Landesregierung einzuschätzen und mögliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Schulen in Hessen vorzunehmen. Das wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Mit Sorge beobachten wir allerdings, dass die Schule weiterhin so auf Trab gehalten werden, dass keine Zeit zum Nachdenken bleibt. Dabei wäre es doch so wichtig, immer mal inne zu halten, sich zu überlegen, was wir erreichen wollen und wie wir für alle erträglich dabei vorgehen. Nur wenige Schulen oder wenigstens Schulleitungsteams nehmen sich die Zeit und gehen in Klausur. Da würden wir gern mehr beraten.
Wir bereiten die Frühjahrstagung vor, zu der wir uns dieses Mal faschingsbedingt schon am 22.02.2014 in Stierstadt treffen werden. Als Thema wählten wir Rückmeldungen: wer kann wem in der Schule Rückmeldungen geben, wie kann man damit umgehen und wie werden sie zu Lerngelegenheiten und nicht zu gegenseitigen Verletzungen. In verschiedenen Workshops sollen unterschiedlichste Rückmeldesituationen durchgesprochen und -gespielt werden. Gern begrüßen wir auch wieder Teilnehmer/innen aus anderen Bundesländern.
Und immer noch finden unsere Beatenberg-Klausuren großen Anklang. Bekanntlich fahren wir zwei Mal im Jahr in die Schweiz, Anfang Februar und Ende September. Auch hier sind Teilnehmer/innen aus allen Bundesländern herzlich willkommen, ja sie bereichern unsere Arbeit. Ob es schon eine Trendveränderung ist, dazu ist es wohl noch zu früh. Aber wir beobachten, dass immer mehr Gruppen mit einen spezifischen Arbeitsauftrag ihrer Schule kommen, den sie „auf dem Berg“ lösen sollen. Doch nicht nur die interne Gruppenarbeit, sondern vor allem der Austausch mit anderen Teilnehmer/innen führt zu guten, manches Mal auch zu bisher nicht ins Auge gefassten neuen Wegen. 38 Teilnehmer/innen waren es bei der letzten Klausur, hier sind ihre Themen:
- Gestaltung von Lernzeitstunden
- Kompetenzorientierte Rückmeldung statt Noten
- Berufsorientierter Abschluss
- Erfolgslernen / Lernbegleitung
- Mein Umgang mit dem Kompetenzraster Mathematik, Deutsch, …
- SOL-Bilanz – und wie geht’s weiter?
Wir beraten die Gruppen auch, vor allem, wenn es um die Vermittlung in der eigenen Schule geht. Da wird leicht vergessen, dass bei hoher Konzentration in drei Tagen Erarbeitetes nicht in einer Stunde vermittelbar ist. Auch den Empfängern ist Zeit einzuräumen, das Neue aufzunehmen, zu verarbeiten und zu verinnerlichen, ehe es schließlich akzeptiert werden kann. Die Ungeduld der Klausurteilnehmer/innen ist da zu bremsen, es ist eben doch manchmal schneller, langsamer zu gehen.
Der nächste Termin ist 07. - 11.02.2014.
Hans-Peter Kirsten-Schmidt