Schritte auf dem Weg zu mehr gemeinsamem Lernen in Niedersachsen

Andreas Meisner

In Niedersachsen gibt es einerseits das gegliederte System mit Gymnasium, Real- und Hauptschule. Teilweise wurden Real- und Hauptschulen zu Oberschulen zusammengefasst. Alternativ dazu existieren die Gesamtschulen, überwiegend Integrierte Gesamtschulen (IGSen), bis auf einige Ausnahmen alle mit gymnasialer Oberstufe, und im Bestandsschutz sind einige Kooperative Gesamtschulen (KGSen). Letztere hatten in der ersten Gründungsphase besondere Akzeptanz im ländlichen Bereich und konnten voll ersetzende Schulform sein. IGSen sind nach Schulgesetz nicht voll ersetzend; es muss immer ein Gymnasium in erreichbarer Nähe sein. Es gibt über 130 Gesamtschulen in Niedersachsen. Die Förderschulen Lernentwicklung laufen gerade in Niedersachsen aus.

Unter der zurzeit rot-grünen Landesregierung sollen die Oberschulen mittelfristig in IGSen übergehen.

Auf dem Weg zu mehr Schulen mit möglichst langem gemeinsamem Lernen arbeitet die GGG Niedersachsen an folgenden Schritten:

  • Einführung der IGS als ersetzende Schulform,
  • Abschulungsverbot an Gymnasien,
  • Ablehnung des sogenannten Zwei-Säulen-Modells, da dies das Gymnasium nicht in Frage stellt und alle Herausforderungen wie Inklusion, Migration usw. auf die Gesamtschulen abgeschoben werden und dabei die Konzeption des gemeinsamen Lernens mit stabilen sozialen Gruppen gefährdet werden,
  • Ablehnung von zu kleinen (dreizügigen) IGS-Systemen, da diese in der Regel keine gymnasiale Oberstufe erhalten und daher keine echte Alternative zum dreigliedrigen System sein können. Daher fordert die GGG ein landesweites Schulmonitoring durch die Landesregierung.
  • Auch wenn KGSen jahrgangsweise in Schulzweigen unterrichten, haben sie dennoch integrative Anteile und sind Gesamtschulen. Daher und weil sie ersetzende Schulform sein können, unterstützt die GGG Neugründungen von KGSen.
  • Durch Fortbildungsmaßnahmen und durch Beratung unterstützt die GGG Oberschulen bei der Umwandlung in IGSen und KGSen auf dem Weg zu mehr integrativem Unterricht.

Der Länderbericht erschien in Die Schule für alle 2024/4.

ALLE LÄNDERBERICHTE DSFA 2024/4