Hamburg
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Im Vorfeld der Bürgerschaftswahlen stand die Inklusion weiterhin im Zentrum der bildungspolitischen Auseinandersetzung. Eine umfangreiche Begutachtung aller mit Förderbedarf gemeldeten Viertklässler durch die unabhängigen Mitarbeiter der Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (kurz: ReBBZ) sollte nach gut zwei Jahren endlich Klarheit bringen, ob der Anteil der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache und emotionale-soziale Entwicklung bei 4 % eines Jahrgangs, wie von Senator Rabe behauptet und mit Ressourcen hinterlegt, liegt oder doppelt so hoch ist, wie von den Schulen konstatiert. Anfang Januar veröffentlichte der Senat das Ergebnis: 6,6 %. Der Senator kündigte an, dass in den Jahrgängen 5 und 6 der Stadtteilschulen mit einer Mehrzuweisung von jeweils 30 Stellen nachgesteuert werden würde. Das Inklusionsbündnis, das sich im Herbst aus 17 Hamburger Organisationen gebildet hatte, rechnete nach und kommt mit 315 Stellen Mehrbedarf für die Jahrgänge 0 bis 8 auf einen deutlich höheren Bedarf.

Mit einer Podiumsdiskussion am 08.01.2015 mit Senator Ties Rabe und der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen, Stefanie v. Berg und mit einer Demonstration am 26.01.2015 hat das Bündnis öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Inklusion hergestellt. Nächste Schritte sind geplant.

Der neue Landesvorstand führt in den nächsten Monaten mehrere Veranstaltungen durch: Am 04.02.2015 mit Ines Boban und Prof. Dr. Andreas Hinz zum Inklusiven Unterricht, am 10.02.2015 und 17.03.2015 mit Daniela Feuerhak zum Umgang mit traumatisierten Kindern und am 20.04.2015 mit Prof. Dr. Christian Fischer zum Thema Besondere Begabungen. Vom 13. bis zum 15. April finden nach Berliner Vorbild Schulbesuchstage statt. 15 Stadtteilschulen bieten mit insgesamt 38 Angeboten für ca. 200 Teilnehmer/innen Gelegenheit zu Hospitationen und zum gegenseitigen Austausch.

Barbara Riekmann