Länderbericht NRW 2021-04

Aktivitäten auf Landesebene

Die GGG NRW hat seit Beginn der Pandemie teilweise eigene Stellungnahmen und in der Mehrzahl gemeinsame Stellungnahmen und Pressemitteilungen mit Elternverbänden aus NRW und dem Elternverband der integrierten Schulen (LEiS), der Schulleitungsvereinigung der Gesamtschulen und Sekundarschulen (SLVGE NRW) und der GEW, teilweise auch mit dem VBE und der schulformungebundenen Schulleitungsvereinigung gemacht.

Besonders der Austausch mit den zahlreichen, recht unterschiedlichen Elternverbänden war intensiv und beanspruchend. Da die GGG NRW auf Landesebene anerkannter Elternverband ist, sind wir bei den zahlreichen Videokonferenzen vom MSB mit der Ministerin auf zwei Ebenen einbezogen gewesen.

Inhaltlich haben wir uns schon im Frühjahr letzten Jahres zusammen mit den meisten Elternverbänden und der GEW für mehr Unterrichtsvarianten (Plan B und C etc.) eingesetzt, die auch Wechselunterricht mit konstanten Gruppen beinhalten. Das stieß im Ministerium und bis zum zweiten Lockdown auch bei den Schulleitungsverbänden auf Ablehnung.

Aktuell haben wir den Distanzunterricht bis zum 15.02. befürwortet und einen auf die Abschlussjahrgänge beschränkten Präsenzunterricht abgelehnt. Bei den zentralen Prüfungen fordern wir eine große Variabilität für die Schulen. Damit ist der zentrale Aspekt, wie schon im letzten Jahr, inhaltlich „nur“ noch Etikette. Dieses Label schien uns aber in den vielen Gesprächen mit den Elternverbänden und der Landes-SV für Eltern und Schüler sehr wichtig zu sein.

Arbeit in den LV-Gremien

Den für März 2021 geplanten Landeskongress und die daran angelehnte Mitgliederversammlung haben wir auf den November 2021 verschoben. Während wir die Sommersitzung des Landesvorstandes noch in Präsenzform, allerdings in der Mensa der GE Bockmühle, durchgeführt haben, fand die letzte turnusmäßige LV-Sitzung in Form einer Videokonferenz statt. Daran nahmen immerhin 26 Personen teil. Und dank einer hohen Konferenzdisziplin und mit technischer Unterstützung einer Kollegin aus unserem Fortbildungsträger konnten wir, anders als manchmal in Lifesitzungen, den Zeitrahmen halten. Gleichwohl sind Videokonferenzen eine gute Ergänzung, aber kein vollständiger Ersatz.

ISA (Integrierte Schulen Aktuell)

Wichtig war, dass wir trotz Corona unsere letzte ISA-Ausgabe im Jahr mit dem Sonderteil der Abituruntersuchung fristgerecht versenden konnten. Wir stellen immer wieder fest, dass die Schulen die GGG NRW mit der ISA verbinden. Daneben nehmen auch Funktionsträger in der Politik, in der Gewerkschaft und in der Schulaufsicht Bezug auf Artikel in der ISA. Traditionell erhalten alle integrierten Schulen
aus Werbezwecken die letzte Ausgabe der ISA im Jahr. Ärgerlich ist, dass wir die darauf fußende Ansprache an Schulen, Mitglied in der GGG zu werden, mit Rücksicht auf die hohen Belastungen der Schulen und speziell der Leitungen erst wieder angehen können, wenn halbwegs normale Zustände herrschen. Wir freuen uns, dass die Abiuntersuchung zusammen mit zwei weiteren Artikeln als Sonderheft der „Die Schule für alle“ erschienen ist.

Arbeitskreise

Leider mussten wegen Corona unsere derzeitigen Themenschwerpunkte Schulen mit Teilstandorten und Neugestaltung der Oberstufe ruhen.

Auch die Erstellung der VIS (Verzeichnis der integrierten Schulen) gestaltet sich schwieriger als üblich.

Sozialindex

Ein durchgängiger inhaltlicher Schwerpunkt der letzten zehn Jahre, nämlich der schulscharfe Sozialindex, bekam durch die Landesregierung Aktualität. Hierzu wurde vom MSB Prof. Schräpler von der Uni Bochum beauftragt, ein methodisches Konzept zu entwickeln. Rainer Dahlhaus und Werner Kerski haben sich intensiv mit dem methodischen Ansatz beschäftigt und sich u.a. mit Prof. Schräpler selbst ausgetauscht. Neben unserer Kritik am methodischen Vorgehen des MSB, was nicht durch Prof. Schräpler selbst bedingt ist, ist mittlerweile zu befürchten, dass durch die Einführung des neuen Sozialindexes die Gesamtschulen weniger sozialindexgesteuerte Stellen erhalten werden als bislang. Die Landesregierung plant keine weiteren Stellen für den Bereich Sozialindex ein, sondern verteilt die bisherigen Stellen um. Da man das u.a. nach dem grundsätzlich einleuchtenden Prinzip vornimmt, dass eine Frühförderung am effektivsten ist, werden die sozial schwachen Grundschulen stärker gefördert und da die Stellen nicht erhöht werden, erhalten die weiterführenden Schulen weniger. Wenn diese politische Strategie durchgehalten wird, haben wir mit unserer Forderung nach einem schulscharfen Sozialindex unter der Überschrift „Ungleiches ungleich behandeln“ einen Pyrrhussieg errungen.

BEHREND HEEREN

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