Nachruf
Mit dem Tod von Christoph Edelhoff verliert die GGG einen stets entschiedenen und engagierten Verfechter für die Gesamtschule. Er trat am 5.2.1972 in die GGG ein und arbeitete in den 70ern auch im hessischen Landesvorstand mit.
Nach Studium und Assistententätigkeit wurde er 1969 Lehrer an der kurz zuvor gegründeten Gesamtschule Fröndenberg in Nordrhein-Westfalen. Er war einer der ersten Englischlehrer, der im Unterricht einen Kassettenrekorder einsetzte. Wenige Jahre später wurde ihm die stellvertretende Leitung der Schule angeboten. Danach übernahm er 1973 als Leiter den Fachbereich Neue Sprachen und Medien am damals ebenfalls erst neu gegründeten Hessischen Institut für Lehrerbildung (HILF) in der Reinhardswaldschule in Fuldatal bei Kassel. Hier nahm seine Fortbildung für den Englischunterricht an Gesamtschulen seinen Ausgang.
Damit hatte er das Thema für sein lebenslanges Wirken gefunden: die Förderung eines kommunikativen Englischunterrichts an Gesamtschulen. Dieser Aufgabe widmete er sich auf verschiedenen Feldern.
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Fortbildung fand aber nicht nur vor Ort im HILF statt, sondern auch auf seinen zahlreichen Reisen durchs Land, wo er im Rahmen der GGG die neu an Gesamtschulen arbeitenden Lehrkräfte auf ihren Englischunterricht vorzubereiten versuchte. Das war ein schwieriges Unterfangen, weil der Englischunterricht an Gesamtschulen angesichts der veränderten Schülerschaft als besonders schwieriges Fach galt und teilweise heute noch gilt. Die heterogenen Gruppen nicht als homogen wahrzunehmen und ihnen mit differenzierenden Methoden und Inhalten zu entsprechen, war das große Anliegen von Christoph. Er plädierte für Teamarbeit und bildete für alle hilfreiche Netzwerke.
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1971 richtete er die Bundesarbeitsgemeinschaft Englisch an Gesamtschulen (BAG) ein, nachdem der Hamburger Oberschulrat, Jürgen Rieckmann, alle Fachmoderatoren eingeladen hatte, um gesamtschulspezifische Curricula zu entwickeln. Die BAG ist die einzige Fachorganisation aus jener Zeit der Gesamtschulgründungen, die alle späteren schulpolitischen politischen Irrungen und Wirrungen überstanden hat. Das ist ausschließlich das Verdienst von Christoph Edelhoff, der die BAG bis zuletzt leitete. Die 56. Jahrestagung hat er noch wenige Wochen vor seinem Tod durchgeführt. Sie war und ist ein Fortbildungsgremium per excellence, zu der hochkarätige Referentinnen und Referenten des In- und Auslandes geladen werden, um die lernenden Lehrkräfte fit für den Unterricht zumachen. Wer einmal dabei gewesen war, empfand die Teilnahme als großen Gewinn, nicht zuletzt wegen der hohen Kompetenz aller Beteiligten und des Eingebundenseins in seine Netzwerke.
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2001 initiierte Christoph Edelhoff The English Academy (TEA), das bundesweite Experten- und Beratergremium der Westermann Gruppe. Aus dieser Zeit stammt die Entwicklung einer neuen, wegweisenden Lehrwerksgeneration für den Englischunterricht an Gesamtschulen, für die er als Herausgeber und Autor mit wechselnden Teams unermüdlich tätig war. Über ein Teacher’s Manual und differenzierende Angebote waren diese Bücher nicht nur die Grundlage für den angestrebten kommunikativen Englischunterricht, sondern zugleich ein Stück Lehrerfortbildung.
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Nicht zuletzt soll die Fülle seiner Veröffentlichungen gewürdigt werden, die er als Herausgeber, Mitherausgeber und Autor erarbeitet hat. Er verfasste allein über 100 Artikel in Sammelbänden und Zeitschriften./p>
In Anerkennung dieser herausragenden Leistungen hat ihm die Justus-Liebig-Universität 2004 den Ehrendoktor verliehen. Der Tod von Christoph Edelhoff ist ein großer Verlust für die Förderung des Englischunterrichts an Gesamtschulen im Bereich von Fortbildung, Materialentwicklung und Englischdidaktik.
Christa Lohmann