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Der Ausgang der Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben Dieter Zielinski und Behrend Heeren veranlasst, hierüber zu berichten.

Wahlen in Schleswig-Holstein 2017 Wahlen in NRW 2017

Gerd-Ulrich Franz schließt die Frage an, wie die GGG damit umgeht.

Alle drei arbeiten in der „AG Strategie“ mit, die nicht nur aus diesem Wahlausgang Folgerungen für eine größere Wirksamkeit ziehen und eine Strategie für die GGG entwickeln wird.

Was nun, was tun – GGG ?

Die Wahl in Schleswig-Holstein zeigt, dass auch ein „Schulfrieden“ einmal erreicht Geglaubtes nicht auf Dauer sichert. In keinem Bundesland gibt oder gab es eine systematische, dauerhaft an dem Ziel der einen Schule für alle orientierte Bildungspolitik.

Seit Jahrzehnten verändern Regierungswechsel immer wieder die Bedingungen und behindern so die Entwicklung der Gesamtschulen.

Zu keiner Zeit hat sich eine Regierung die Überwindung der Selektion in der Schule explizit oder implizit zu eigen gemacht. Auch Schritte in die richtige Richtung sparten stets die selektiven Momente der Schulformen und Abschlüsse aus. Wir haben uns daran gewöhnt, dass selbst Bündnispartner oftmals keine eindeutige politische Unterstützung zeigen. Widersprüche zwischen den Grundwerten der Verfassung und der Realität im Schulwesen wurden auch von uns nicht angeprangert.

Es ist an der Zeit, sehr radikal darauf zu bestehen, dass Gleichheit der Bildungschancen, dass die Menschenrechte der Maßstab für bildungspolitische Entscheidungen sein müssen. Hierfür werden wir in der ‚AG Strategie‘ eine Agenda erarbeiten, die als Orientierungslinie für eine notwendig radikale Neuausrichtung, die Beendigung der Selektion in der Schule dienen soll.

Ansätze für strukturelle, organisatorische Veränderungen und die inhaltliche Weiterentwicklung des gemeinsamen Lernens sind gleichermaßen zu benennen. Es gilt bewusst zu machen, dass die derzeitige Struktur des Schulwesens, seine innere Organisation und die täglichen Abläufe weder die beste Entfaltung aller Kinder gewährleistet noch diese angemessen auf sich rasant verändernde Lebens- und Arbeitsbedingungen vorbereitet – und schon gar nicht förderlich für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist. Mit einer solchen Agenda setzen wir den Auftrag aus der „Frankfurter Erklärung“ um, „gesellschaftliche Mehrheiten zu gewinnen“ und formulieren mögliche Schritte für die innere und äußere Weiterentwicklung des Systems und der Schulen selbst – unabhängig von der jeweiligen Situation in den Ländern. Adressaten sind Eltern, die gesellschaftliche Öffentlichkeit, Parteien und Bildungsverwaltung wie auch Lehrkräfte in allen Schulformen – es gilt die lernschädliche Selektion in der Schule endlich zu überwinden, die Potenziale aller Kinder bestmöglich zu entfalten, ihre Vielfalt zu nutzen und die Gemeinschaft durch erlebtes demokratisches Miteinander aller zu stärken.

GERD-ULRICH FRANZ