duh logoDie Umwelthilfe, einer unserer Kooperationspartner, hat sich an alle Bundesländer gewandt. Die GGG hat sich dem offenen Brief an die Umwelt-, Kultus- und Bauministerien angeschlossen.

Sehr geehrte Ministerinnen und Minister der Bau-, Kultus- und Umweltministerien der Länder,

unsere Schulhöfe sind Steinwüsten. Wo Kinder Schutz vor Sonne suchen, finden sie heißen Asphalt. Wo Raum für Naturerfahrung sein sollte, herrscht grauer Beton.

offener Brief
Dabei könnten Schulgelände Orte sein, die Kinder schützen – vor den Folgen der Klimakrise, vor gesundheitlichen Risiken, vor sozialer Ungleichheit. Doch dieses Potenzial wird bisher nicht genutzt. Wir fordern: Übernehmen Sie Verantwortung und machen Sie Schulhöfe endlich grün und widerstandsfähig gegen Hitze und Wetterextreme!

Unsere Anfragen zeigen: Kaum ein Ministerium fühlt sich für die grüne, kindergerechte und zukunftsfähige Gestaltung von Schulhöfen zuständig. Dabei bieten Schulhöfe ein enormes bisher ungenutztes Potenzial!

Grüne Schulhöfe fördern:

  • die Gesundheit: Naturnahe Schulgelände schützen Kinder vor Hitze, Luftverschmutzung und Bewegungsmangel.
  • die Klimaanpassung: Begrünung schützt vor Hitze, speichert Wasser, reduziert Überschwemmungen.
  • die Artenvielfalt: Gebietsheimische Pflanzen und Lebensräume für Tiere fördern die Biodiversität.
  • die Mitbestimmungsrechte von Kindern: Schüler*innen, die ihr Schulumfeld mitgestalten, erleben Demokratie hautnah.
  • Naturerfahrungen: Studien belegen, dass Kinder sich zunehmend von der Natur entfremden. Grüne Schulhöfe machen die Natur wieder erlebbar.

Die Klimakrise ist da – und sie trifft Kinder sowohl physisch als auch psychisch besonders hart. Zunehmende Hitze und Starkregenereignisse, Luftverschmutzung, der Mangel an Erholungs- und Bewegungsräumen sowie der fehlende Zugang zu Grünflächen in Städten belasten Kinder und Jugendliche besonders stark. Dabei haben Kinder ein Recht darauf, in einem Umfeld zu lernen und aufzuwachsen, das sie vor den Gefährdungen der Klimakrise schützt (1). Schulgelände könnten sehr viel mehr leisten, als sie es derzeit tun. Deshalb dürfen die Schulen und Kommunen mit dieser wichtigen Aufgabe nicht länger allein gelassen werden. Das Verantwortungschaos muss endlich behoben werden!

Wir fordern die Umwelt-, Kultus- und Bauministerien daher auf, ein gemeinsames Programm für zukunftsfähige Schulgelände auf den Weg zu bringen und verbindliche Regelungen in allen Bundesländern zu schaffen. Die Landesbauordnungen sowie die Anforderungen an die Klimaanpassungskonzepte der Kommunen bieten eine wichtige Grundlage für die Schaffung solch verbindlicher Regelungen – für eine wassersensible, hitzeresiliente und umweltgerechte Lebenswelt unserer Kinder.

Schluss mit Versiegelung – machen Sie Schulhöfe grün!
Weitere Vorschläge und Lösungsansätze sind in unserem Forderungspapier zu zukunftsfähigen
Schulgeländen formuliert.

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(1) gemäß der UN-Kinderrechtskonvention, dem Artikel 20a des Grundgesetzes und des
Verfassungsgerichtsurteils von 2021

Mit freundlichen Grüßen

unterzeichner 820x2785

Hier können Sie mitzeichnen: https://l.duh.de/mehrgrueneschulhoefe