Oder ist die Tatsache, dass der heutige Nationalspieler sein Talent ausleben durfte und nun für Deutschland einsetzten kann und will, das Ergebnis einer gezielten Förderung, die Talent sichtet und es seines Milieus enthebt?
In einer Zeit voller psychologischer Determinierung und prophezeiender Statistiken könnte diese Fragestellung dazu beitragen, in Menschen wieder Chancen zu sehen und nicht vorhersehbare Zahlen. Ob die Eltern etwas beherrschen, spielt keine Rolle, wenn es darum geht, was ihre Kinder zu erlernen in der Lage sind. Die wesentliche Rolle spielt dabei, ob man es ihnen beibringt, zumutet und zutraut.
Den Glauben an die Herkunft, ethnisch wie sozial, als entscheidenden Faktor für die Möglichkeiten eines Menschen endlich auszulöschen, all das klar zu verneinen zugunsten der Möglichkeiten, die auch jeder normale Mesut in sich trägt, das wäre die entscheidende Aufgabe für diese Fußballnation, für das neue Deutschland.
Ein lesenswerter Beitrag in der FR von Jagoda Marinic: "Dem Jubel ist nicht zu trauen"