überregional
Die GGG

 

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GGG-Grundsatzposition (2015)

Einstimmiger Beschluss der GGG-Mitgliederversammlung am 15. November 2008 in Herford, aktualisiert auf Grund der satzungsändernden Beschlüsse der Mitgliederversammlungen am 15. November 2014 in Mannheim und 25. April 2015 in Langenhagen.

Die GGG setzt sich ein,

für eine Schule für alle:
Ziel ist, dass alle Kinder und Jugendlichen eine gemeinsame Schule für alle – eine Schule der Inklusion – bis zum Ende ihrer allgemeinen Schulpflicht besuchen und das tradierte gegliederte Schulsystem auch in Deutschland überwunden wird.

für eine Schule der Menschenrechte:
Ziel ist, dass Menschen- und Kinderrechte insbesondere auf Bildung für jedes Kind und jede(n) Jugendliche(n) eingelöst werden.

für eine Schule der Chancengleichheit
Ziel ist, dass jedes Kind und jede(r) Jugendliche gleiche Bildungschancen und insbesondere ungehinderten Zugang zu jeder Form schulischer Bildung hat.

für eine Schule der optimalen individuellen Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung:
Ziel ist, dass jedes Kind und jede(r) Jugendliche in der Schule die Anerkennung und Unterstützung erhält, die das Erreichen eines bestmöglichen Bildungsstandes und Schulabschlusses gewährleistet.

für eine Schule der Demokratie:
Ziel ist, dass alle Kinder und Jugendlichen eine der demokratischen Gesellschaft angemessene Schule besuchen. Sie muss demokratiestiftend, also eine gemeinsame Schule für alle sein, in der Demokratie gelebt und gelernt wird.

Die angestrebte Schule für alle orientiert sich an folgenden Merkmalen:

  • Alle Kinder und Jugendliche sind willkommen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Welt­an­schauung, ihrem Geschlecht, ihren Fähigkeiten und Potenzialen. Jede(r) erfährt Res­pekt, niemand wird beschämt oder ausgesondert.
  • Alle an der Schule Beteiligten gestalten sie als Lern- und Lebensort aktiv und verantwortlich. Die Schule nutzt ihre Ressourcen autonom.
  • Die Schülerinnen und Schüler gestalten ihren Lernprozess eigenverantwortlich. Jede Schule trägt die Verantwortung, jede Schülerin und jeden Schüler dazu zu befähigen.
  • Heterogene Lerngruppen sind der Normalfall. Alle Kinder und Jugendlichen einschließlich derer mit Beeinträchtigungen, Behinderungen oder mit besonderen Potenzialen lernen gemein­sam. Es wird nicht erwartet, dass alle in gleicher Zeit das Gleiche lernen.
  • Schülerinnen und Schüler werden als Subjekte ihrer Lernprozesse gesehen, nicht als Objekte des Unterrichts. Die Individualität ihres Lernprozesses wird respektiert, indi­viduelle Interes­sen und Fähigkeiten werden gefördert. Die Fähigkeiten der Schülerin­nen und Schüler zum selbst bestimmten individuellen und gemeinsamen Lernen wer­den gestärkt.
  • In und mit der Schule arbeiten Menschen unterschiedlicher Professionen und Kulturen zusam­men. Sie stellen das erfolgreiche Lernen aller ihrer Schülerinnen und Schüler in den Mittel­punkt ihrer Arbeit. Die Schule arbeitet als lernende Organisation. Dies erfor­dert Teamarbeit, ständige Fortbil­dung und Qualitätsentwicklung.
  • Die Schule ist Ganztagsschule. Der Tagesablauf wird den Lebens- und Lernbedürfnis­sen der Schülerinnen und Schüler entsprechend rhythmisiert. Selbst bestimmtes Lernen und demokra­ti­sches Schulleben erhalten Zeit und Raum.
  • Die Schule öffnet sich. Sie beteiligt Experten von außen und übernimmt Aufgaben im sozia­len Umfeld der Schule.

Um diese Ziele zu erreichen setzt sich die GGG ein für eine Bildungspolitik, die den Übergang von einem traditionell gegliederten Schulsystem zu einem integrieten und inklusiven Schulsystem konsequent verfolgt.

Die GGG unterstützt alle Bemühungen und Schritte, die Schule für alle zu befördern, neue derartige Schulen einzurichten und ihre Zusammenarbeit zu fördern.

Die GGG unterstützt bestehende Schulen des gegliederten Systems bei ihrer Umwandlung.

Die GGG vertritt die Interessen der bereits bestehenden Schulen für alle in der Öffentlichkeit.

Die GGG fördert und versachlicht die öffentliche Diskussion um die Schule für alle, u.a. durch eigene Publikationen und Veranstaltungen.

Die GGG macht die an Schule Beteiligten mit Theorie und Praxis der Schule für alle vertraut und trägt zur Bildung von Lehrkräften und anderen pädagogisch Tätigen bei u.a. durch eigene Aktivitäten, Veranstaltungen und Fortbildungen.

Die GGG arbeitet zusammen mit Parlamenten, Regierungen, Verwaltungen, Schulträgern, Parteien, Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen, berät und unterstützt sie bei Gründung, Aufbau und Organisation von Schulen für alle.

Die GGG unterstützt Forschung und Lehre in allen Fragen, die die Schule für alle betreffen.