überregional
Bildungspolitik
Argumente

 

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Kersten Reich (2021)

"Das gegegliederte Schulsystem ist aufzugeben, es ist im Vergleich der Länder ohnehin ein deutscher Sonderweg, der keinerlei Beweise für eine bessere Effektivität erbracht hat.“
(Kersten Reich, Das nachhaltige Manifest – Lasst uns den Planeten retten, Frankfurt a. M. 2021, S. 112/113)

Kersten Reich (2021)

"Ziel sollte zudem nach internationalem Forschungsstand eine Gemeinschaftsschule für alle sein, um die Chancen heterogener Lerngruppen über möglichst lange Zeiträume zu nutzen, wie es insbesondere Skandinavien erfolgreich durchführt. So könnte verhindert werden, dass viele Bildungschancen schon nach vier Schuljahren durch zu frühe Selektion in den Sackgassen der unteren Schulformen zerstört werden.“
(Kersten Reich, Das nachhaltige Manifest – Lasst uns den Planeten retten, Frankfurt a.­M. 2021, S. 112)

Hans-Werner Sinn (2006)

"Das dreigliedrige Schulsystem, mit dem wir weltweit nahezu allein stehen, passt nicht mehr in die heutige Zeit. Es reflektiert die Drei-Klassen-Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. ... Deutschland selektiert seine Schüler für die drei Schulformen bereits im Alter von zehn Jahren, während praktisch alle anderen Länder sie über die Pubertät hinaus, also bis zum Alter von etwa 14, 15 Jahren, zusammenhalten ... Die frühe Selektion maximiert den Einfluss der Eltern und minimiert die Bedeutung der tatsächlichen Begabung der Kinder.“
(H.-W. Sinn, Leiter ifo-Institut, WiWo 2006-03-13)

Johann Amos Comenius (1592 – 1670)

"Alles soll wo immer möglich den Sinnen vorgeführt werden, was sichtbar dem Gesicht, was hörbar dem Gehör, was riechbar dem Geruch, was schmeckbar dem Geschmack, was fühlbar dem Tastsinn. Und wenn etwas durch verschiedene Sinne aufgenommen werden kann, soll es den verschiedenen zugleich vorgesetzt werden. Und weil die Sinne die treusten Sachverwalter des Gedächtnisses sind, so wird diese Veranschaulichung der Dinge bewirken, daß jeder das, was er weiß, auch behält.“
(Comenius, zit. n. Flitner 1954, S. 135)

Klaus Hurrelmann (2010)

"Unsere verschiedenen Schulformen sind wie Boxen, in die Kinder sortiert werden, weil noch immer der Glaube herrscht, in homogenen Gruppen lerne es sich am besten. Diesen Irrglauben müssen wir überwinden. Künftig muss die Schule sich auf die Schüler einstellen, die zu ihr kommen, nicht umgekehrt. Es muss erkannt werden, dass Kinder in heterogenen Gruppen effizient lernen, sie stimulieren sich gegenseitig und stellen sich Aufgaben."
(Klaus Hurrelmann. Sozial- und Bildungswissen­schaftler, sz 18. 08. 2010)