3. Bremer Oberschultag 11. Juni 2012 - gemeinsame veranstaltet von GGG und GEW Über 200 Lehrkräften aus fast allen Oberschulen hörten den Hauptvortrag von Prof. G. Roth (Institut für Hirnforschung, UNI Bremen) zum Thema „Wie lernen Kinder und Jugendliche?“. Anschließend konnten sich die Koll. in den 8 Arbeitsgruppen "Binnendifferenzierung oder äußere Differenzierung ab Klasse 7", "Leistungsrückmeldungen (Sprechtage - Lernentwicklungsberichte - Noten)", "Binnendifferenzierung in Deutsch", "Binnendifferenzierung in Englisch", "Binnendifferenzierung in Mathematik", "Inklusion: Konzeptionen, Erfahrungen, Probleme", "Wirtschaft - Arbeit - Technik in der Oberschule", "Kommunikation im Team" kompetent beraten lassen, Erfahrungen austauschen und Impulse aus der Praxis weitergegeben werden, um Netzwerke aufzubauen, die gegenseitige Orientierung ermöglichten, damit das Rad nicht jedesmal neu erfunden werden muss.

Der 4. Bremer Oberschultag – eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung von GEW und GGG – fand am 22.04.2013 mit großer Beteiligung von über 120 Lehrkräften aus fast allen Oberschulen und einigen Förderzentren statt. Den Hauptvortrag hielt Prof. Dr. Johannes Beck von der Universität Bremen zum Thema „Für eine Pädagogik zur Entfaltung des Reichtums der Bildung“, der große Resonanz bei den Zuhörern fand und mit viel Beifall bedacht wurde.

Mit dem neuen Schuljahr ist nach einigen turbulenten Wochen Ruhe eingekehrt. Bürgermeister Jens Böhrnsen hatte sich eingeschaltet, nachdem man eine weitere chaotische Schulplanung wie im letzten Jahr befürchten musste. Böhrnsen hat mittlerweile Gespräche mit der GEW, dem Personalrat Schulen, der Schulleitungsvereinigung, dem Zentralelternbeirat und der Gesamtschülervertretung geführt, die bei Senatorin Jürgens-Pieper schon lange nicht mehr vorkamen. Böhrnsen sagte den Beteiligten zu, dass die Ergebnisse der verschiedenen Gespräche zu Konsequenzen führen würden, damit es nicht wieder zu massiven Bildungsprotesten kommen werde nach dem Motto „Dreimal ist Bremer Recht“. Zwei- in den letzten beiden Schuljahren- seien genug gewesen. Im Herbst sollen Ergebnisse vom Senat vorliegen.

Bremen hat eine neue Senatorin für Bildung: Claudia Bogedan. Sie ist von außen eingeflogen worden, hat also keine Bremer Erfahrungen und Kenntnisse, ist blutjung, 40 Jahre.  Sie fängt bei Null an. Das könnte ja auch ein Vorteil sein. Der Zuschnitt ihres Ressorts hat sich verändert: das Ressort heißt jetzt Kinder und Bildung. Die Vorschulerziehung ist eingebunden, was eine enge Verzahnung von der Kinderbetreuung und  Schule bedeutet. Die Grundschule könne darauf aufbauen, was zuvor in den Kitas geleistet worden sei, betont Claudia Bogedan in einem Interview mit dem Weser-Kurier. Erzieher und Lehrer könnten gemeinsam dazu beitragen, dass der Übergang in den Schulunterricht nicht schwierig oder gar angstbesetzt sei, so die Senatorin weiter. 

Weiter verspricht sie Neueinstellungen, die auch schon durchgeführt sind – die Rede ist von 200 Stellen – um die hohe Belastung der Lehrkräfte zu mindern. Die Zahl 200 sei genau berechnet worden, um auch Personal zur Verfügung zu haben, um Fehlzeitquoten aufzufangen. Auch durch Umstrukturierungen sollen Kapazitäten freigesetzt werden; sie denkt zB an die Schulleitungen, die von hohem Verwaltungsaufwand entlastet werden sollen. Dadurch werde auch mehr Raum für Personal  ‚an der Tafel‘ geschaffen. Viele Schulleitungen waren von dieser Ankündigung not amused. 

Das neue Schuljahr ist  ohne größere Probleme gestartet, was für die neue Senatorin auch erst einmal positiv zu Buche schlägt.

Kalle Koke

Der 6. Oberschultag von GEW und GGG am 23. 6. 2015 war eine produktive und  lebhafte  Veranstaltung. Über 110 Eltern und Lehrkräfte zogen Bilanz über die bisherige Entwicklung  von 6 Jahren Oberschule in Bremen und diskutierten weitere Perspektiven. Die ersten 8 Oberschulen haben in diesem Sommer Abschlusszeugnisse vergeben.  Wie der Fachtag zeigte, ist der Aufbau der meisten Oberschulen keineswegs abgeschlossen, im Gegenteil, die Konzepte werden überarbeitet und revidiert. Besonders die Umsetzung der Inklusion bindet weiterhin Kräfte und Energien. Das zeigte sich auch an den Beiträgen der Teilnehmer aus Schulen, Behörde und ZEB (Zentralelternbeirat) während der Podiumsdiskussion zu Anfang der Tagung, als unter dem Titel ‚Haben sich die Erwartungen erfüllt ?‘ festgestellt wurde, dass die Lehrkräfte eine enorme Entwicklungsarbeit geleistet haben, für die anfangs nur in geringem Umfang Entlastungsstunden bereitgestellt wurden. Diese vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung zu mindern, ist immer noch nicht gelungen.

Der neue (seit Mai) Senat – in Person durch Bürgermeister Sieling und die neue Senatorin für Kinder und Bildung  Claudia Bogedan - hat angekündigt, dass zusätzliche Finanzmittel für ausreichende Entlastungen bereitgestellt würden. Betont wurde von den Diskutanten aber auch, dass der schulpolitische Weg keine Alternative zulasse, er nur konsequent und ressourcenmäßig abgesichert weiter beschritten werden müsste, besonders wenn man bedenkt, dass der Bremer Schulkonsens in dieser Legislaturperiode der Bürgerschaft ausläuft. Das Hauptaugenmerk in den Oberschulen liege weiterhin auf der Entwicklung einer Schulkultur, integrativ und demokratisch, um das Realität werden zu lassen, was umschrieben ist mit dem Satz: Keiner bleibt zurück !

Kalle Koke