B. Edelstein: Das GGG-Positions­papier (2025-11)

Ein Kommentar auf der Mitglieder­versammlung 2025

"Zunächst einmal möchte ich betonen, dass es mich sehr freut, dass die GGG ein solches Papier vorlegt und damit die Vision der 'Einen Schule für alle' wieder offensiv auf die Agena hebt. ...

P. Ehrich, U. Reinartz: John Hattie zum Deutschen Schulsystem (DSfa 2025/4)

und zum Lernen mit Künstlicher Intelligenz

Eine fundierte Kritik am Deutschen Schulsystem und ein Ausblick auf erweiterte Lern­möglichkeiten und Anforderungen mit KI.

BY: So muss Schule – Fachtagung (2026-04-24/25)

So muss Schule! 720x180Wir wollen weiter mit ALLEN, die es betrifft – Schüler*innen, Eltern, Lehrkräften, Politiker*innen usw. – über die längst fällige Transformation von Schule nachdenken und nach Wegen suchen, die Gemeinschaftsschule als Meilenstein auf diesem Weg in Bayern als zusätzliche Schulart zu etablieren.

Info und Voranmeldung

DIE SCHULE für alle – 2025/4

GGG MagazinDS245 U1 504x401

ImFokusSchuleImFokus:
Lernen in der digitalen Welt
GGGaktiv:
– Otto-Herz-Symposium
– Hauptausschuss und Mitglieder­versammlung
– GGG-Positionspapier
EinblickPolitik:
John Hattie zum deutschen Schulsystem

SchuleImFokus – Digitalität (DSfa 2025/4)

Die folgenden Artikel aus Die Schule für alle  Heft 2025/4 sind Beiträge der Rubrik "SchuleImFokus". Hier berichten Schulen, wie sie mit den digitalen Herausforderungen umgehen.

imFokus – Digitalität (DSfa 2025/4)

Digitalisierung – Chancen und Risiken

Die folgenden Artikel aus Die Schule für alle  Heft 2025/4 sind Beiträge der Rubrik "imFokus". Der liegt auf der Frage, wie mit Begabungen umgehen. Dabei ist der Begriff der Begabung schillernd, aus der Vergangenheit eher statisch gesehen, fast genetisch bedingt. Dabei setzt sich immer mehr die Sichtweise durch, dass jedes Kind, jeder Jugendliche Stärken hat, die es zu finden und zu entwickeln gilt.

(Für den ganzen Artikel auf den Titel klicken.)

DIE SCHULE für alle – 2025/3

GGG Berlin SpezialDS232 titel 410x336

Einblick – Überblick:
Schulen konkret – Berliner "GemSen"
Rückblick – Ausblick:
Die Anfänge – Höhen und Tiefen – ... und weiter ?!

J. Muuß-Merholz: KI – Der neue große Verstärker (DSfa 2025/4)

„KI“ steht in der Schule für „Krise der Identität“

Digitalisierung und KI als Chance, Schule und Lernen grundsätzlich neu zu denken und zu gestalten

O. A. Burow: Schule der Zukunft in Zeiten der KI (DSfa 2025/4)

Sieben Handlungsoptionen für mehr Bildungsgerechtigkeit

Digitalisierung – eine Chance zur Erweiterung des schulischen ­Möglichkeitsraums

Wenn die am wenigsten Begüns­tigten die größten Nachteile haben (2025 efa-10)

efa 9 410x252schraegWarum unser Schulsystem strukturell ungerechter wird

Eine für Alle – Heft 10 (2025)

Allein durch die gymnasiale Auslese, durch den Erhalt – und mancherorts sogar Ausbau – des Förderschulsystems sowie die ungleichen schulformspezifischen Rahmenbedingungen wird die menschenrechtliche Verpflichtung zur Transformation des bestehenden selektiven in ein inklusives Schulsystem unterlaufen. Marcel Helbig liefert gute Argumente und Begründungen für eine (neue) Schulstrukturdebatte, die nicht allein die Einzelschule, sondern das System in den Fokus nimmt.

F. Nuxoll: KI – Prozess oder Produkt? (DSfa 2025/4)

Warum KI die Pädagogik vor eine Grundsatzentscheidung stellt

KI braucht klassische Kompetenzen und eine andere Lernkultur

GGG-Newsletter 2025-11-01

nl 410x216Der sechste überregionale GGG-Newsletter

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GGG-Newsletter 2025-10-05

nl 410x216Der fünfte überregionale GGG-Newsletter

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Die Zeit ist reif: (PM 2025-09-28)

Die gemeinsame Schule für alle muss kommen!

Presse­information der GGG vom 2025-09-28
Die Mitglieder­versammlung der GGG verabschiedet ein Positionspapier zur Weiter­entwicklung der Schulen des gemeinsamen Lernens

Das Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland befindet sich in einer dramatischen Krise. Unsere Gesellschaft driftet mehr und mehr auseinander. Bundesregierung und Landesregierungen versuchen mit einem Flickenteppich von Maßnahmen gegenzusteuern. „Die Zeit ist reif für eine grundlegende Reform unseres Schulsystems“, fordert Dieter Zielinski, der Vorsitzende der GGG. Mit dieser Forderung steht die GGG nicht allein da. 

DIE SCHULE für alle – 2025/2

GGG MagazinDS232 titel 410x336

ImFokusSchuleImFokus:
Die Schule für alle – als guter Ort
GGGaktiv:
– Dachau
– Treffen mit der BMK-Präsidentin
– Verbandsdiskussion über Positionspapier
– Position zum Koalitionsvertrag

In Heft 2023/4 unserer Zeitschrift Die Schule für alle hatte sich Dieter Zielinski mit dem Buch "Die gelähmte Bildungsrepublik – Plädoyer für eine veränderte Reformpolitik" von Heinz Klippert beschäftigt. Heinz Klippert hat nun darauf geantwortet und erläutert ausführlich seine Position zum gemeinsamen Lernen aller Kinder: Es ist für ihn Bedingung für ein erfolgreiches Schulsystem. Lesen sie selbst, was er unter dem "Scheitern des Gesamtschule-Projektes" versteht: Es ist für ihn ein Versagen der Schulpolitik, nicht der sich als "Schule für alle" verstehenden real existierenden Schulen.

DOWNLOAD  Der Beitrag erscheint in der Druckversion von Die Schule für alle Heft 2024/2.


Anmerkungen zu Dieter Zielinskis Rezension meines Buches „Die gelähmte Bildungsrepublik“ in Heft 4/2023

Lieber Dieter Zielinski,
zunächst einmal herzlichen Dank für die ausführliche Würdigung und Kommentierung meines Buches „Die gelähmte Bildungsrepublik – Plädoyer für eine veränderte Reformpolitik“. Leicht irritiert hat mich allerdings Ihre Kritik, dass für mich die Gesamtschule ein „tendenziell gescheitertes Projekt“ sei, obwohl sie nach Ihrer Ansicht viele Verdienste in punkto Bildungsaufstieg und Chancenerweiterung habe und deshalb aus der deutschen Schullandschaft nicht mehr wegzudenken sei. Habe ich wirklich etwas anderes geschrieben? Ich denke, hier werden zwei Ebenen vermischt, die dringend getrennt werden müssen: Nämlich einerseits die Ebene der Schulpolitik und andererseits die praktische Arbeit in den Gesamtschulen selbst. In vielen Gesamtschulen wird in der Tat mit hohem Engagement gefördert und gefordert und so manche/r Schüler/in zu deutlich besseren Bildungsabschlüssen als im selektiven dreigliedrigen Schulsystem geführt. Da kann ich Ihnen nur zustimmen.

Die Frage ist jedoch, ob diese kompensatorische Arbeit tatsächlich so tröstlich ist oder ob die Förder- und Integrationspotenziale der Gesamtschulen nicht sehr viel wirksamer zur Geltung kommen könnten, wenn das intendierte „gemeinsame Lernen“ nur politisch ernsthaft gewollt wäre. Diese Ebene der Schulpolitik habe ich gemeint, als ich vom tendenziellen Scheitern des Gesamtschulprojekts sprach. Blickt man nämlich auf die letzten fünf Jahrzehnte zurück, so stellt man fest, dass weder die flächendeckende Etablierung der Gesamtschulen noch die konsequente Kultivierung des gemeinsamen Lernens der Kinder ernsthaft im Fokus der Bildungspolitiker/innen stand. Im Gegenteil. Sieht man einmal von den anfänglichen Gesamtschulpräferenzen in SPD-regierten Ländern wie Nordrhein-Westfalen und Hessen ab, so gab es nie den ernsthaften Willen, die Gesamtschule als „Schule für alle“ zu profilieren.

Insofern gebe ich Ihnen Recht, dass es von Beginn an einflussreiche politische Kräfte gab, „die dafür gesorgt haben, dass sich Gesamtschulen nicht als pädagogische Alternative entwickeln konnten“. Genau das aber ist meine Kritik an der zurückliegenden Reformpolitik. Wurden doch die errichteten Gesamtschulen seit Mitte der 1980er-Jahre zunehmend in ein Korsett gezwängt, das sie zu immer größeren Zugeständnissen und Abweichungen von der Idee des „gemeinsamen Lernens aller Kinder“ zwang. Dadurch nämlich, dass die Gymnasien und Realschulen parallel ausgebaut und die Leistungen der Gesamtschulen bei den gelegentlichen Vergleichstests an gymnasialen Standards gemessen wurden, entstanden gleich vier Dilemmata: Zum ersten fielen die Testergebnisse relativ schlecht aus. Zweitens fehlten in den Gesamtschulklassen die von den Gymnasien und Realschulen absorbierten Leistungsträger und Verhaltensstabilisatoren, wodurch das gemeinsame Lernen zwangsläufig erschwert wurde. Drittens brachte es die „ausgedünnte Schülerschaft“ mit sich, dass viele Eltern die Gesamtschule mieden. Und viertens schließlich führten die gymnasial gepolten Stoffpläne dazu, dass die zeitlichen Spielräume für konsequentes soziales, kommunikatives, emotionales und methodisch-strategisches Lernen rapide schrumpften.

Stattdessen erhielten die Gesamtschulen die Auflage, zwecks Steigerung der kognitiven Leistungen ihrer (ausgedünnten) Schülerschaft massiv zu differenzieren und sowohl jahrgangsbezogene Niveaugruppen zu bilden (A-, B-, C-Kurse) als auch klassenintern Binnendifferenzierung mittels unterschiedlichster Materialien, Aufgaben etc. zu betreiben. Das gemeinsame Lernen aller Schüler/innen geriet dadurch zusätzlich in den Hintergrund. Da die neuen Medien (Laptops, Software, Arbeitsblätter etc.) diesen Individualisierungs-Trend noch weiter verstärken, stehen dem „Gesamtunterricht“ immer höhere Hürden entgegen. Besonders deutlich zeigt sich das in vielen „Gemeinschaftsschulen“, in denen die Gemeinschaftsidee inzwischen exzessiven Individualisierungsmaßnahmen Platz gemacht hat.
Wenn ich also davon spreche, dass das Gesamtschul-Projekt tendenziell gescheitert sei, dann richtet sich diese Kritik genau gegen dieses halbherzige Lavieren der Bildungspolitik und nicht gegen die praktische Arbeit in den bestehenden Gesamtschulen, in denen zahlreiche Lehrkräfte trotz mangelhafter Rahmenbedingungen und politisch gewollter „ausgedünnter Schülerschaft“ bewundernswerte Integrations- und Fördererfolge erzielen. Das beeindruckende Abschneiden einiger Gesamtschulen beim Deutschen Schulpreis belegt das. Trotzdem wäre es falsch, die Augen davor zu verschließen, dass diese „Leuchtturmschulen“ im Regelfall nur deshalb so erfolgreich sind, weil sich dort eine besonders engagierte, mutige, belastbare, ideenreiche, kooperationswillige und für Chancengerechtigkeit brennende Lehrerschaft ballt. Das aber kann und sollte man nicht voreilig verallgemeinern.

Meine Kritik entzündet sich also an dem Umstand, dass die hiesige Schulpolitik seit den 1960er-Jahren nie ernsthaft versucht hat, den Primat des „gemeinsamen Lernens aller Kinder“ nach finnischem, kanadischem, japanischem oder australischem Vorbild umzusetzen und das dreigliedrige Schulwesen zugunsten der integrierten Gesamtschulen aufzugeben bzw. auslaufen zu lassen. Finnland z.B. hat das Anfang der 1960er-Jahre aufgrund der demografischen Entwicklung in den ländlichen Regionen ganz bewusst getan und eine Art „Einheitsschule“ eingeführt und dann auch gleich die Lehrerbildung, Lehrerbesoldung, Stundentafeln, Curricula, Schulautonomie, Schulbaukonzepte, Halbtagsstruktur und vieles andere mehr verändert. Finnlands Erfolge bei PISA und anderen Schulbegutachtungen zeigen, dass sich diese Priorisierung der Integrierten Gesamtschule für alle gelohnt hat: für die Schüler/innen und Lehrkräfte; aber auch für die um Reputation bemühte Bildungspolitik.

So gesehen richtet sich meine Kritik gegen die föderale Kurzsichtigkeit hierzulande, die der Gesamtschulentwicklung von Anfang an einschneidende Fesseln angelegt und Bedingungen oktroyiert hat, die es bis heute schwer machen, die Potenziale der Integrierten Gesamtschulen überzeugend auszuschöpfen. Daran ändern auch die zum Teil sehr respektablen Fördererfolge in bestehenden Gesamtschulen nur wenig. Die Initiative „Schule für alle“ hat völlig Recht, wenn sie anmahnt, dass das gemeinsame Lernen viel radikaler gedacht und implementiert werden muss, als das bei uns der Fall ist. Wir brauchen unbedingt ein Mehr an „produktive Heterogenität“, damit das selbstregulierte Lernen in heterogenen Gruppen effektiver und chancenerweiternd werden kann. Wo aber bleibt dieser entschiedene Kampf gegen Bildungsungerechtigkeit, soziale Auslese und fortdauernde Diskriminierung im gegliederten Schulwesen? Warum wird nach wie vor so exzessiv äußere und innere Differenzierung betrieben und unter dem fragwürdigen Deckmantel des „individualisierten Lernens“ ausgeprägte Des-Integration betrieben – auch in Gesamtschulen?

Ich würde mich freuen, wenn die GGG diese bildungspolitische Debatte neu anstoßen und beleben würde. Die erwähnten PISA-Erfolge der mit „Einheitsschulen“ aufwartenden Länder Finnland, Kanada, Japan etc. könnten ein Anstoß dazu sein.

Mit kollegialem Gruß
Dr. Heinz Klippert

(Heinz Klippert ist ehemaliger Gesamtschullehrer, Lehrerfortbildner, Lernforscher, Unterrichtsreformer und Schulentwickler).