K. Sass: Die Politik der Gesamtschulreform (2025-05)

 Eine Rezension von Karl-Heiz Heinemann

 Warum gelang es in Norwegen, flächendeckend eine zehnjährige Einheitsschule zu etablieren, während die Gesamtschule in Deutschland über den Status einer Angebotsschule zusätzlich zum fortbestehenden gegliederten Schulsystem nicht hinausgekommen ist? Katharina Sass vergleicht in ihrer historisch-politischen Arbeit den politischen Prozess um Schulreform in Norwegen mit dem in Nordrhein-Westfalen.

Macht die Schulhöfe grün! (2025-04)

duh logoDie Umwelthilfe, einer unserer Kooperationspartner, hat sich an alle Bundesländer gewandt. Die GGG hat sich dem offenen Brief an die Umwelt-, Kultus- und Bauministerien angeschlossen.

Sehr geehrte Ministerinnen und Minister der Bau-, Kultus- und Umweltministerien der Länder,

unsere Schulhöfe sind Steinwüsten. Wo Kinder Schutz vor Sonne suchen, finden sie heißen Asphalt. Wo Raum für Naturerfahrung sein sollte, herrscht grauer Beton.

Zu wenig ambitioniert, vage und damit nicht ausreichend! (PM 2025-04-12)

Presseinformation zum Bildungskapitel im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD

„Wir fördern Bildungsgerechtigkeit, Leistungsfähigkeit und Inklusion“ ist die selbst gesteckte Messlatte zu Beginn des Kapitels Bildung, Forschung und Innovation. Die Erwartung eines ambitionierten, in die Zukunft weisenden Programms wird auf den folgenden Seiten jedoch nicht erfüllt.

Newsletter 2025-03-31

Der erste überregionale GGG-Newsletter

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DIE SCHULE für alle – 2024/4

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ImFokusSchuleImFokus:
– Stärken entdecken & entfalten
GGGaktiv:
– HA-Berichte
– Innovationskongress Oberstufe
Eine Schule für alle und die AfD

R. Dahlhaus: Zur Lage der integrierten Schulen in den Bundesländern (2025-03)

Fachtagung

mit Referentinnen und Referenten für integrierte Schulen aus Bildungs-, Schul- und Kultusministerien verschiedener Bundesländer am 5. und 6. März 2025 in Räumen der Integrierten Gesamtschule Franzsches Feld in Braunschweig.

CDU/CSU muss das Treiben beenden (PM 2025-03)

Anfrage der CDU/CSU zur Gemein­nützigkeit von Nicht­regierungs­organi­sationen
Presseinformation der GGG vom März 2025

Die GGG begrüßt die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU vom 24. Februar 2025

B. Riekmann: Die flexible Oberstufe nimmt Fahrt auf (2025-03)

Eine „Flexible Oberstufe für Hamburg“?
Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD hatte am 18.Februar 2025 in die Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg zu einer Veranstaltung „Flexible Oberstufe“ eingeladen. Der Hintergrund: Im Regierungsprogramm der SPD für 2025 bis 2030 war ein Pilotprojekt für eine „Flexible Oberstufe“ festgeschrieben worden. Ein ähnliches Vorhaben hatten auch die GRÜNEN zuvor in Ihrem Regierungsprogramm verkündet.

A. Ammonn: Und raus bist du! (2025-03)

„Runter vom Gymnasium: Zahl steigt deutlich“

– so titelte das Hamburger Abendblatt am 28. Februar 2025. Gemeint ist die Zahl der Schulformwechsler, das ist die Behördenbezeichnung für die Kinder, die nach der sechsten Klasse in Hamburg das Gymnasium verlassen müssen. Das ist das Gegenteil von Inklusion und es ist bedrückend, dass diese Zahl wieder deutlich zugenommen hat.

Erwartungen der GGG an die Koalitionäre (2025-03)

Offener Brief an CDU und SPD, die Koalitions­verhandlungen zur Bildung
einer neuen Bundes­regierung führen

Erwartungen der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V. zur Weiterentwicklung des Bildungssystems

Angesichts der tiefen Krise im deutschen Bildungssystem war es fahrlässig, dass das Thema Bildung im Wahlkampf kaum eine Rolle spielte.

Presse­information zum Ausgang der Bundestags­wahlen (PM 2025-02-23)

Presseinformation vom 23.02.2025

Wir sind zutiefst beunruhigt über den Wahlerfolg der AfD. Als Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens treten wir ein für Demokratie, Zusammenhalt, Achtung, Vielfalt und Respekt. Die AfD gefährdet alle diese Ziele. Der Versuch der Zerstörung der Demokratie in den USA, der sich vor unseren Augen abspielt, zeigt den Ernst der Lage.

DIE SCHULE für alle – 2024/2

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FokusWissenschaft – FokusPraxis:
– Lehrkräftebildung
GGGaktiv:
– Interview mit Florian Fabricius
– Neu an der IGS
– ArbeiterKind.de

Ein Nachruf von Hartmut Holzapfel

Die Aufgabe, die Ludwig von Friedeburg als die zentrale Aufgabe einer demokratischen Bildungspolitik verstand, ist immer noch eine Aufgabe für die Zukunft.

Der Ausgang des Volksentscheids in Hamburg hätte Ludwig von Friedeburg nicht überrascht. Das war seine eigene Erfahrung: dass das deutsche Bürgertum nichts so sehr fürchtet wie die Einlösung der Versprechung der bürgerlichen Revolution, dass nicht mehr der Stand, sondern nur noch die Leistung über den Lebensweg entscheiden solle.

In Deutschland ist der Dreiklang von égalité, fraternité, liberté nicht zu Hause, ist Brüderlichkeit (oder Schwesterlichkeit) nicht das Bindeglied zwischen Gleichheit und Freiheit, sondern sind Freiheit und Gleichheit Gegensatzpaare, die nichts verbindet und zusammen hält. In Deutschland ist auch die Emphase nicht zu Hause, die in Amerika die gemeinsame Schule zum Schmelztiegel einer multikulturellen Nation machen will.

In Deutschland wollte das Bürgertum die Herrschaft der feudalen Kaste nur beerben. In seinem großen Band über "Bildungsreform in Deutschland" hat Ludwig von Friedeburg diese besondere und immer noch nicht beendete deutsche Geschichte beschrieben. Die Abhängigkeit der Bildung von der Herkunft der Eltern wenn nicht aufzuheben, so doch zumindest bedeutsam zu mildern, verstand er als die Aufgabe, die in Deutschland immer noch auf ihre Lösung wartet. Dass frühe Selektion die bevorzugt, die bildungsnahe Elternhäuser haben (wie der etwas euphemistische Ausdruck dafür lautet), war damals schon vielfach durch Forschungsergebnisse belegt: es gilt für deutschsprachige Kinder ebenso wie für Kinder mit Migrationshintergrund.

Dass dem so sei, wurde in den siebziger Jahren dennoch sogar noch bestritten. Das zumindest ist heute nicht mehr möglich. Geblieben aber ist das Tabu: alles darf geändert werden, nur nicht der Zugang zum Gymnasium schon ab der Klasse fünf. Nur darum ging es auch wieder in Hamburg, nicht um die Stadtteilschule, oder wie immer die Schule heißt, auf die "die Anderen" gehen. Die Aufgabe, die Ludwig von Friedeburg als die zentrale Aufgabe einer demokratischen Bildungspolitik verstand, ist immer noch eine Aufgabe für die Zukunft. Dass seit seiner Regierungszeit inzwischen dreißig Jahre vergangen sind (eine Generation), zeigt nur, wie sehr er seiner Zeit voraus war.

Zu leicht durchschaubar ist es, wenn strukturelle und inhaltliche Reform immer noch gegeneinander ausgespielt werden. Auch Friedeburg hat gewusst, dass die Strukturreform keine hinreichende (aber doch eine notwendige) Voraussetzung für eine Schule ist, die die Versprechungen der bürgerlichen Revolution ernst nimmt. Was heute als Kompetenzen daherkommt, hat er in der Lernzieldiskussion vorweggenommen: freilich mit dem entscheidenden Unterschied, dass es ihm nicht nur um formale, sondern vor allem auch um inhaltlich bestimmte Qualifikationen ging, die nicht getrennt werden können von dem, was und wie man in der Schule lernt. Dass davon dereinst nur ein inhaltsleeres Substrat übrig bliebe, hat er sich wohl nicht vorstellen können oder mögen … und noch weniger, dass auf diesem Wege Lernwege eingeengt und nicht geöffnet würden.

Was ihn auszeichnete, war sein unerschütterlicher Optimismus, trotz aller gegenläufigen Erfahrung. Nicht nur das werden wir vermissen.