Newsletter 2025-03-31

Der erste überregionale GGG-Newsletter

Sie können den Newsletter im Webbrowser lesen Newsletter 2025-03-31 im Browser 

oder ihn als pdf herunterladen: Newsletter 2025-03-31 als pdf

Und hier können Sie den Newsletter abonnieren .

R. Dahlhaus: Zur Lage der integrierten Schulen in den Bundesländern (2025-03)

Fachtagung

mit Referentinnen und Referenten für integrierte Schulen aus Bildungs-, Schul- und Kultusministerien verschiedener Bundesländer am 5. und 6. März 2025 in Räumen der Integrierten Gesamtschule Franzsches Feld in Braunschweig.

Vollständiger Artikel durch Titelklick!

Bayern legt los: Demo gegen unangekündigte Exen (2025-04-06)

Linke Zukunftskonferenz 20240621 624x6246. April 14:00–16:30

 Wittelsbacher Platz, München

CDU/CSU muss das Treiben beenden (PM 2025-03)

Anfrage der CDU/CSU zur Gemein­nützigkeit von Nicht­regierungs­organi­sationen
Presseinformation der GGG vom März 2025

Die GGG begrüßt die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU vom 24. Februar 2025

Vollständiger Artikel durch Titelklick!

HH: Schulbesuchstage 2025

Zukunftsfähige Lehr- und Lernkultur

Montag, 07. April, bis Freitag, 11. April 2025

Nach dem großen Erfolg der Schulbesuchstage 2024 hat sich auch der neue Vorstand dazu entschieden, im Jahr 2025 erneut Schulbesuchstage zu organisieren, diesmal mit dem Rahmenthema „Zukunftsfähige Lehr- und Lernkultur“.

Hamburger Schulen laden zum Besuch ein.

B. Riekmann: Die flexible Oberstufe nimmt Fahrt auf (2025-03)

Eine „Flexible Oberstufe für Hamburg“?
Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD hatte am 18.Februar 2025 in die Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg zu einer Veranstaltung „Flexible Oberstufe“ eingeladen. Der Hintergrund: Im Regierungsprogramm der SPD für 2025 bis 2030 war ein Pilotprojekt für eine „Flexible Oberstufe“ festgeschrieben worden. Ein ähnliches Vorhaben hatten auch die GRÜNEN zuvor in Ihrem Regierungsprogramm verkündet.

Vollständiger Artikel durch Titelklick!

DIE SCHULE für alle – 2024/4

GGG MagazinDS232 titel 410x336

ImFokusSchuleImFokus:
– Stärken entdecken & entfalten
GGGaktiv:
– HA-Berichte
– Innovationskongress Oberstufe
Eine Schule für alle und die AfD

A. Ammonn: Und raus bist du! (2025-03)

„Runter vom Gymnasium: Zahl steigt deutlich“

– so titelte das Hamburger Abendblatt am 28. Februar 2025. Gemeint ist die Zahl der Schulformwechsler, das ist die Behördenbezeichnung für die Kinder, die nach der sechsten Klasse in Hamburg das Gymnasium verlassen müssen. Das ist das Gegenteil von Inklusion und es ist bedrückend, dass diese Zahl wieder deutlich zugenommen hat.

Vollständiger Artikel durch Titelklick!

Erwartungen der GGG an die Koalitionäre (2025-03)

Offener Brief an CDU und SPD, die Koalitions­verhandlungen zur Bildung
einer neuen Bundes­regierung führen

Erwartungen der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V. zur Weiterentwicklung des Bildungssystems

Angesichts der tiefen Krise im deutschen Bildungssystem war es fahrlässig, dass das Thema Bildung im Wahlkampf kaum eine Rolle spielte.

Vollständiger Artikel durch Titelklick!

Presse­information zum Ausgang der Bundestags­wahlen (PM 2025-02-23)

Presseinformation vom 23.02.2025

Wir sind zutiefst beunruhigt über den Wahlerfolg der AfD. Als Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens treten wir ein für Demokratie, Zusammenhalt, Achtung, Vielfalt und Respekt. Die AfD gefährdet alle diese Ziele. Der Versuch der Zerstörung der Demokratie in den USA, der sich vor unseren Augen abspielt, zeigt den Ernst der Lage.

Vollständiger Artikel durch Titelklick!

J. Hattie (2025-01): Deutschland hat „das ungerech­teste Schulsystem, das ich kenne.“

Ein Kommentar zum Spiegel-Interview (Der Spiegel 2025/1)

Lothar Sack

John Hattie – wer als bildungsaffiner Mensch kennt ihn und seine Forschungsergebnisse nicht? – hat sich (wieder einmal) kritisch zur Schule in Deutschland geäußert; diesmal in einem Spiegel-Interview und noch nie so deutlich, noch nie so drastisch.

Nachruf auf Otto Herz

21.03.1944 – 25.12.2024otto 294x388

Am 25. Dezember 2024, dem ersten Weihnachtstag, ist Otto Herz im Alter von 80 Jahren verstorben. Mit ihm verliert die GGG nicht nur einen ehemaligen Bundesvorsitzenden (1980 bis 1982), sondern auch einen leidenschaftlichen Verfechter für „die Schule ohne Aussonderung, Schule der Gesamtheit, die Gesamtschule“. Otto Herz war ein visionärer Pädagoge und ein unermüdlicher Kämpfer für Gerechtigkeit.

G. Lein: Gemeinsamer Werteunterricht in einer Schule für alle (DSfa 2024/4)

Gemeinsamer Werteunterricht für alle und/oder Religionsunterricht ist hier die Frage.

DIE SCHULE für alle – 2024/2

GGG MagazinDS232 titel 410x336

FokusWissenschaft – FokusPraxis:
– Lehrkräftebildung
GGGaktiv:
– Interview mit Florian Fabricius
– Neu an der IGS
– ArbeiterKind.de

Zum Distanzunterricht während des Corona Lock-Downs

Jörg Ramseger relativiert in einer Rundmail vom 6. August 2020 kritisch die Ergebnisse der Studie von L. Wößmann u.a. über die schulbezogenen Lernaktivitäten von Schulkindern während des Corona-Lock-Downs:

"Die Studie weist meines Erachtens zahlreiche Mängel auf und führt am Ende (...) zu irreführenden Schlussfolgerungen.":

Liebe Freunde der Grundschule,

heute geht eine Zahlensammlung von einer Studie des IFO-Instituts durch die Tagespresse, die die Erfahrungen der Eltern mit dem Distanzlernen der Kinder während der Corona-bedingten Schulschließungen der letzten Monate zusammenfasst.

Siehe hier:
https://www.ifo.de/DocDL/sd-2020-09-woessmann-etal-bildungsbarometer-corona.pdf

Die Studie weist meines Erachtens zahlreiche Mängel auf und führt am Ende – insbesondere in der durch die Presse meist nur übermittelten Zusammenfassung von einzelnen aggregierten Zahlen – zu irreführenden Schlussfolgerungen.

Zu beachten ist: Die Studie wurde als online-Befragung im Juni 2020 durchgeführt. Aus einer für die deutsche Bevölkerung repräsentativen größeren Stichprobe von über 10.000 Befragten wurden 1000 Datensätze von Eltern herausgenommen und im Hinblick auf die Folgen der Schulschließungen in diesem Frühjahr ausgewertet. Dabei machen die Autorinnen und Autoren keine Angaben, wie für das Bildungsgeschehen relevante Teilgruppen, die traditionell kaum und vergleichsweise selten an Online-Access-Panels teilnehmen, z.B. Flüchtlinge oder Migrantinnen und Migranten, die kein Deutsch sprechen, für die Befragung gewonnen wurden. Es bleibt auch offen, ob es überhaupt Fragebögen in den bedeutendsten Migrantensprachen gab.

Die Autorinnen und Autoren verweisen (auf S. 4) redlich auf zahlreiche methodische Einschränkungen und Messfehler, die die Aussagekraft der Studie beschränken. Hiervon ist allerdings in der Presseberichterstattung nicht mehr die Rede. Dort werden die Zahlen durchweg als eine Beschreibung der Wirklichkeit dargestellt.

Es mutet gleich von Anfang an seltsam an, dass die Studie insgesamt mit einer falschen Begrifflichkeit arbeitet. Die Autor/inn/en verwechseln „Hausunterricht“ („Home-Schooling“), also die jahrelange Unterrichtung von Kindern durch Eltern, die ihre Kinder nicht der öffentlichen Schule anvertrauen wollen (was in Deutschland verboten, aber in einigen anderen Ländern erlaubt ist), mit „Fernunterricht“ oder „Distanzlernen“, bei dem die Schülerinnen und Schüler zeitweise Schulstoff daheim bearbeiten, aber Angehörige einer öffentlichen Schule sind, von dort ihre Aufgaben beziehen und Feed-back erhalten und der Schulpflicht unterliegen. Diese begriffliche Unschärfe lässt auf mangelnde Fachkenntnis schließen.

Insgesamt ist die Studie wenig hilfreich, da sie überwiegend mit aggregierten Daten arbeitet, ohne nach Schulformen und Schulstufen zu differenzieren. Wenn aber Daten über die Nutzung von digitalen Medien oder über die Aktivitäten der Schulen während des Lockdowns von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe in einem einzigen Durchschnittswert zusammengefast werden, ist der Erkenntnisgewinn für die Praxis relativ gering. Nur an einer einzigen Stelle wird zwischen der Situation an Grundschulen und an Gymnasien unterschieden (S. 7 unten). Andere Schulformen scheinen nicht zu existieren. Dabei wären ja beispielsweise die Erfahrungen zu den Folgen des Lock-downs für die Kinder an Förderschulen und deren Eltern vermutlich von besonderer Bedeutung und womöglich von besonderer Dramatik.

Insgesamt kommt die Studie zu seltsamen Schlussfolgerungen. Da heißt es z. B. in der Zusammenfassung: „Die Zeit, die Kinder mit schulischen Aktivitäten verbracht haben, hat sich während Corona von 7,4 auf 3,6 Stunden täglich halbiert. 38 % der Schüler*innen haben höchstens zwei Stunden pro Tag gelernt, 74 % höchstens vier Stunden“ (Zusammenfassung S. 3). Das Beispiel zeigt sofort, dass die mangelnde Differenzierung nach Schulstufen zu im Grunde wertlosen Datenansammlungen führt. Denn die amtlichen Stundentafeln vom ersten bis zum 13. Schuljahr zeichnen sich ja schon zu Normalzeiten durch höchst unterschiedliche Pflichtstundenanteile aus. Wer Schule kennt, könnte zudem entgegenhalten, dass auch im Präsenzunterricht zu normalen Schulzeiten die Kinder doch keineswegs ununterbrochen etwas lernen, sondern auch im Präsenzunterricht oft stundenlang träumen und dösen, unter der Bank in den sozialen Medien unterwegs sind oder mechanische Aufgaben ohne jeden Lerneffekt abarbeiten. Es wird völlig ignoriert, dass Lernerfolg nicht nur Zeit-, sondern vor allem auch motivationsabhängig ist. Wenn aber 74 % der Kinder und Jugendlichen daheim 4 Stunden konzentriert „gelernt“ hätten, hätten sie vermutlich oft mehr gelernt als in sechs Stunden schulischem Präsenzunterricht mit all seinen Ablenkungsmöglichkeiten.

Die Autor/inn/en gehen soweit, von einem Verlust des zu erwartenden Lebenseinkommens der heutigen Schüler in Höhe von 3 bis 4 % infolge der Schulschließungen zu sprechen. Ich nenne das ein kühne Prophezeiung und staune über die Vorhersagekraft der Wissenschaftler/innen in Bezug auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der kommenden 30 bis 50 Jahre. Meine persönliche Vermutung lautet allerdings, dass auch zukünftig – geordnete gesellschaftliche Lebensverhältnisse vorausgesetzt – die Wahl des Berufes, z. B. Altenpfleger, Frisöse, Waffenhändler oder Profifußballer in der 1. Bundesliga, größere Effekte im Hinblick auf das zu erzielende Lebenseinkommen haben wird als der Verlust von 3 Monaten Präsenzunterricht.

Ich denke auch, dass sich die Kinder und Jugendlichen von heute absolut glücklich schätzen können, wenn die Folgen der Corona-Pandemie, die ja ohne weiteres noch Jahre anhalten kann, auf einen Verlust an Lebenseinkommen in dieser Größenordnung beschränkt bleiben sollten.

Eine weitere Kurzeinschätzung der Studie im Rundfunk können Sie hier hören (8 Minuten):
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/praesenzunterricht-ist-unersetzlich-100.html

Freundliche Grüße

Prof. Dr. Jörg Ramseger
Grundschulverband e.V.
Fachreferent für schulische Qualitätsentwicklung