Marcel Helbig (2023)

"Möchte man Bildungsgerechtigkeit ... [so] verstehen, ... [dass] Ungleichheiten nur zu akzeptieren sind, insoweit sie den am wenigsten Begünstigten den größten Vorteil bieten, verkehrt das deutsche Schulsystem diesen Grundsatz aktuell ins Gegenteil. Auf kurz oder lang wird sich die Schulpolitik mit der verhassten 'Schulstrukturfrage' wieder beschäftigen müssen."
(Marcel Helbig: Die Kluft zwischen Gymnasien und nicht gymnasialen Schulformen – Warum wir eine neue Schulstrukturdebatte brauchen, in DDS 4/2023, S. 342)

Marcel Helbig (2023)

"Auf der einen Seite der Kluft steht eine zunehmende Zahl von nicht gymnasialen Schulen, an denen sich trotz aller Reform- und Schulentwicklungsbemühungen wieder jene Probleme abzeichnen, mit denen ehedem die Hauptschulen zu kämpfen hatten. Auf der anderen Seite steht mit dem Gymnasium eine Schulform, in der sich weit überproportional Kinder der höheren sozialen Schichten befinden, in der es eine vergleichsweise gute Ressourcenausstattung gibt und von der man mit dem noch immer schlagkräftigen Argument einer meritokratischen Leistungsauslese die gesellschaftlichen Herausforderungen weitgehend fernhalten kann."
(Marcel Helbig: Die Kluft zwischen Gymnasien und nicht gymnasialen Schulformen – Warum wir eine neue Schulstrukturdebatte brauchen, in DDS 4/2023, S. 342)

Marcel Helbig (2023)

"Eine erneute Debatte über Schulstrukturen würde unweigerlich das Gymnasium in seiner jetzigen Form in Frage stellen und unmittelbar jene Bevölkerungsgruppen mobilisieren, die von den bestehenden Strukturen am stärksten profitieren und auch am ehesten in der Lage sind, für ihre Interessen einzutreten."
(Marcel Helbig: Die Kluft zwischen Gymnasien und nicht gymnasialen Schulformen – Warum wir eine neue Schulstrukturdebatte brauchen, in DDS 4/2023, S. 342)

Kersten Reich (2021)

"Ziel sollte zudem nach internationalem Forschungsstand eine Gemeinschaftsschule für alle sein, um die Chancen heterogener Lerngruppen über möglichst lange Zeiträume zu nutzen, wie es insbesondere Skandinavien erfolgreich durchführt. So könnte verhindert werden, dass viele Bildungschancen schon nach vier Schuljahren durch zu frühe Selektion in den Sackgassen der unteren Schulformen zerstört werden.“
(Kersten Reich, Das nachhaltige Manifest – Lasst uns den Planeten retten, Frankfurt a.­M. 2021, S. 112)

Kersten Reich (2021)

"Das gegegliederte Schulsystem ist aufzugeben, es ist im Vergleich der Länder ohnehin ein deutscher Sonderweg, der keinerlei Beweise für eine bessere Effektivität erbracht hat.“
(Kersten Reich, Das nachhaltige Manifest – Lasst uns den Planeten retten, Frankfurt a. M. 2021, S. 112/113)