GGG Magazin
- imFokus – Schulen imFokus:
- Schule der Demokratie – demokratische Schule
GGGaktiv:- KMK-Ländervereinbarung
———
Das ganze Heft: DIE SCHULE FÜR ALLE 2021/2
INHALT
Bundesarbeitstagung (BAT) und Mitgliederversammlung (MV) 2021
EINLADUNG WEB-SEITE ZUR BAT WEB-SEITE ZUR MV
GGGaktiv
Dieter Zielinski
WIR MISCHEN UNS EIN Web-Seite zur Ländervereinbarung
Gerd-Ulrich Franz
100 JAHRE SCHULREFORM IN DEUTSCHLAND
Lothar Sack
KMK ERSETZT HAMBURGER ABKOMMEN Web-Seite zur Ländervereinbarung
Lothar Sack
EMPFEHLUNGEN NICHT EMPFEHLENSWERT WEB-SEITe ZUR QUALITÄTSKOMMISSION BERLIN
ImFokus
Wolfgang Beutel
SCHULE IN DER DEMOKRATIE - DEMOKRATISCHE SCHULE?
Helke Felgenträger
DEMOKRATISCHE SCHULE - SCHULE IN DER DEMOKRATIE
Anne Volkmann, Hans Brügelmann
BILDUNGSGERECHTIGKEIT UND DEMOKRATISCHE SCHULE
Kurt Edler
A B S T A N D WAHREN
Schulen imFokus
Helke Felgenträger
JENAPLAN-SCHULE JENA
Sarah Schnitzer
MAX-BRAUER-SCHULE HAMBURG
Jenny Desoi
IGS SÜD FRANKFURT/M.
imGespräch
Marina Weisband
AULA - AUSDISKUTIEREN UND LIFE ABSTIMMEN (M. WEISBAND)
Konstanze Schneider, Lothar Sack
H. LESCH, U. FORSTNER: WIE BILDUNG GELINGT
Konstanze Schneider
V. F. HASEL: DER TANZENDE DIREKTOR
Gerd-Ulrich Franz
G. HUETHER U.A.: #EDUCATION FOR FUTURE
Leserbriefe
Wenn Sie zum vorliegenden Heft etwas mitteilen wollen, dann schreiben Sie uns bitte einen Leserbrief.
Gerd-Ulrich Franz
Zum Artikel in Heft 2021/2, S. 45
Lothar Sack, Konstanze Schneider:
Wie Bildung gelingt – Besprechung zu
Harald Lesch, Ursula Forstner: Wie Bildung gelingt – Ein Gespräch
schreibt Gerd-Ulrich Franz aus Groß-Umstadt am 02. Mai 2021:
Liebe Konstanze, lieber Lothar,
... Euer Gespräch zu Leschs Buch hat mir sehr gut gefallen, war sicher aufwändig, hat sich aber gelohnt, weil so ein breiter Eindruck und auch einzelne Facetten des Buches sehr gut rüberkommen – danke und Gratulation!
Auch dass du Lothar am Schluss noch auf die Gemeinschaft des Lernens hingewiesen hast, hat mich etwas versöhnt. Mir war die Botschaft des Buches zu individualistisch, zu sehr Fachlern-bezogen. Das mag auch an Whitehead liegen, den ich auch erstaunlich fand; aber es hat mich auch an meine Gespräche mit Wagenschein erinnert, der sich/mich allen Ernstes noch mit 91 Jahren fragte, warum denn die Erkenntnisse zum Lernen so wenig Niederschlag in der Arbeit der Schulen fände – Schulstrukturen und gesellschaftliche Bedingtheit der Gestaltung des Alltags waren ihm nicht eingängig .
Schönes Heft, macht weiter so!
Gerd-Ulrich
Friedemann Hoppmann
Zum Artikel in Heft 2021/2, S. 19
Anne Volkmann und Hans Brügelmann:
Bildungsgerechtigkeit und demokratische Schule – Ein Schreibgespräch
schreibt Friedemann Hoppmann aus Hildesheim am 30. Mai 2021:
Sehr geehrte Frau Volkmann, sehr geehrter Herr Brügelmann,
vielen Dank für Ihr "Schreibgespräch".
Ich war zuletzt von 1990 bis 2002 Schulleiter der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim und bin nach meiner Pensionierung weiterhin in Schulfragen "unterwegs".
Bei der Fülle der Aspekte in Ihrem Artikel beschränke ich mich auf A. V. "Demokraten fallen nicht einfach vom Himmel..." (S. 20) und die Antwort von H.B.: "Unsere Schule ist auf Wettbewerb unter ungleichen Bedingungen ausgelegt... Eigentlich ist so eine Schulklasse ja ein toller Lernraum... Der wechselseitige Austausch..."
Nach meinen Recherchen ist in der Geschichte der Schule seit dem Allgemeinen Landrecht der Preußen von 1794 erstmalig und nur einmalig in der Weimarer Republik mit Erlass vom 29.12.1926 folgender Vorstoß unternommen worden: "Der in der Schule zu pflegende Gemeinschaftsgeist ist dahin fruchtbar zu machen, dass sich bessere Schüler der schwächeren unter Leitung des Lehrers annehmen, indem sie mit ihnen arbeiten und üben."
Heute belegen internationale und nationale Studien eindeutig: Es gab und gibt sie, die Chancenungleichheit. Den Benachteiligten wurden in unserer Geschichte je nach Sicht der tonangebenden Schicht unterschiedliche Begründungen eingeredet. In Kurzform: Im Kaiserreich stellte man erst 1912 in der Volksschule (Erlass vom 2.3.1912) Kinder "mit vorübergehenden Hemmungen" oder "ausgedehntem Zurückbleiben" fest, für die Lehrer nach dem regulären Unterricht Nachhilfe erteilen sollten. In der Weimarer Republik treten sie als "schwachbefähigte Volksschüler" oder "schwächer Begabte" hervor, was auch in der NS-Zeit übernommen wurde. Das weichenstellende Schulgesetz in Niedersachsen von 1974 greift erstmalig das Wort von den "Bildungschancen" auf, verankert die neue Sicht über Erlass und Verordnung hinaus ganz oben im Gesetz und koppelt es mit dem Wort "Unterschiede": "Unterschiede in den Bildungschancen sind... durch besondere Förderung der benachteiligten Schüler auszugleichen." (§ 39) Diese Formulierung hat zwar alle Novellierungen bis heute überdauert, aber: Im praktischen Vollzug öffnet sich die Schere weiter; heute nicht nur wegen der Pandemie sondern wegen des dominierenden "Wettbewerbs unter ungleichen Bedingungen" gem. Brügelmann. Es ist ein schleichender Prozess, der sich stetig erweitert, kaum wahrgenommen und mit Schlagworten der KMK wie z. B. Vergleichbarkeit der Leistungen oder in der Wirtschaft mit Globalisierung begründet wird.
Wieder Brügelmanns Blick in die Praxis einer Schulklasse: "Eigentlich ist so eine Schulklasse ein toller Lernraum..." und in Fortsetzung z.B. "Der wechselseitige Austausch".
Hier nun setzt meine Überlegung, aus praktischer Erfahrung und in Fortsetzung des Erlasses von 1926, an: Die Stärkeren helfen den Schwächeren.
Dieser Ansatz wurzelt in der Methode des Lehrers. Bei genauerem Hinsehen könnte er eine unerhörte Sprengkraft entfalten – für alle! Dem Schwächeren hilft die sprachliche Nähe eines Klassenkameraden sowie das Hilfe-Holen-Üben, dem Stärkeren hilft es, seinen Vorsprung geistig zu ordnen, flexibel einzusetzen und Wettbewerb neu zu verstehen, die Gesellschaft profitiert durch einen Wandel des Bewusstseins. Methodisch wäre es für eine Lehrkraft ein Einfaches.
Der Gesetzgeber hätte heute höchstwahrscheinlich wenig Schwierigkeiten, die Elternschaft schon – man kann sich die Proteste der tonangebenden Eltern recht gut vorstellen. Hier fehlt die wissenschaftliche Grundlegung, die Plausibilität, dass Hilfestellung im Klassenraum auch dem Stärkeren dient. Sein klammheimliches Wohlgefühl kann doch sicherlich vom rücksichtslosen Eigennutz durch 10 bis 13 Jahre Übung auf Hilfestellung für Schwächere umgelenkt werden. Und : Welch ein Segen für die zukünftige Gesellschaft!
Mit freundlichen Grüßen
Friedemann Hoppmann
Karl-Erwin Franz
Zum Hefte 2021/2
schreibt Karl-Erwin Franz aus Karlshafen am 02. Juli 2021:
Hallo,
... liegt mir am Herzen, euch für die neue Zeitung „Die Schule für alle“ zu danken: Die ersten Ausgaben sind sehr interessant gestaltet und auch für Leute wie mich, die doch zunehmend viel Abstand zu allen schulischen Themen gefunden haben, eine schöne Lektüre.
Herzliche Grüße aus Bad Karlshafen
Karl-Erwin Franz
Jürgen Göndör
Zum Schwerpunkt des Heftes 2021/2
schreibt Jürgen Göndör am 02. Juli 2021:
Sehr geehrte Damen und Herren,
es freut mich sehr, dass die GGG dem Thema Demokratie ein Heft widmet, was ich nicht verstehen kann, ist jedoch, dass die GGG kein Wort über demokratische Schulen, die bereits teilweise seit 100 Jahren bestehen: Summerhill. Aber auch über demokratische Schulen in Deutschland schweigt sich die GGG aus, z.B. die Glocksee-Schule, Grundschule Harmonie in Eitorf, Bildungsschule Harzberg, ...
Es gibt kein Wort zum Offenen Unterricht von Falko Peschel, kein Wort zu (vergeblichen) Sudbury-Schulgründungsversuchen, die an der Schulbürokratie scheitern, ...
Gibt es da einen blinden Fleck bei der GGG?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Göndör
Antwort Dahlhaus
... und Rainer Dahlhaus antwortet am 09. Juli 2021:
Sehr geehrter Herr Göndör,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu unserem Heft "demokratische Schule - Schule der Demokratie", wir freuen uns, wenn unser Magazin Resonanz findet.
Natürlich haben Sie Recht, dass es außer den von uns dargestellten Schulen noch zahlreiche weitere, z.T. sehr renommierte Schulen gibt, die mustergültig innerschulische Demokratie praktizieren oder praktiziert haben.
Die Umfangsbegrenzung unserer Hefte hat uns veranlasst, nur die Schulen zu berücksichtigen, die Sie im Magazin gefunden haben. Eine Abwertung der anderen Schulen mit gleichen pädagogischen Prinzipen ist damit natürlich in keiner Weise verbunden. Gleiches gilt für Autor*innen und Konzepte, die Sie angesprochen haben. Kein blinder Fleck also!
Wir freuen uns, wenn Sie unsere Magazine weiterhin kritisch begleiten, das nächste Heft wird sich mit dem Thema Bildungsgerechtigkeit beschäftigen.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Dahlhaus
im Namen der Redaktion