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Im Juli 2011 vereinbarten SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen in NRW einen Schulkonsens, der bis 2023 gelten soll. Hierin heißt es u. a.: „Der Schüler/innenrückgang und das veränderte Elternwahlverhalten zwingen zu Veränderungen der Schulstruktur.“
Der Verfassungsrang der Hauptschule wurde abgeschafft und als neue integrierte Schulform die Sekundarschule eingeführt. Die Sekundarschule ist eine Gesamtschule ohne Oberstufe, die einen Kooperationspartner mit Oberstufe benötigt. Seit dem Schulkonsens sind schon 155 Schulen des längeren gemeinsamen Lernens gegründet worden und weitere 50 werden zum neuen Schuljahr dazu kommen. Das bedeutet fast eine Verdoppelung der Anzahl der integrierten Schulen innerhalb von nur drei Jahren.
- GGG-NW
Anmeldezahlen 2011
Gemeinsam veröffentlichten die GGG NRW, die Schulleitungsvereinigung der Gesamtschulen und der Landeselternrat auf einer Landespressekonferenz die Ergebnisse der Anmelderunde 2011. Zum nächsten Schuljahr werden in NRW 6 neue Gesamtschulen und 14 Gemeinschaftsschulen gegründet. Rund 1.900 Schüler/innen wird damit die Möglichkeit des längeren gemeinsamen Lernens geboten. Allerdings entspricht dieses zusätzliche Angebot keineswegs dem landesweiten Bedarf. Ein Viertel aller Viertklässler werden inzwischen an 231 Gesamtschulen und 14 Gemeinschaftsschulen angemeldet. Von den 43.460 Kindern, deren Eltern sich eine integrativ arbeitende Schule wünschten, wurden 11.080 wegen fehlender Plätze nicht aufgenommen. Der Wunsch der Eltern nach längerem gemeinsamem Lernen ist überdeutlich. In diesem Jahr wurden 1.070 Kinder mehr angemeldet als im Jahr 2010, dies trotz leicht sinkender Schülerzahlen in den vierten Schuljahren. Mit jeder Neugründung steigt der Anteil der Viertklässler, die an einer integrativen Schule angemeldet werden. Die Daten des Jahres 2011 zeigen: Dort, wo in größerem Umfang Gesamtschulplätze angeboten werden, steigt auch die Nachfrage. Je größer die Chance für ein Kind ist, einen Platz an einer Gesamtschule zu erhalten, umso mehr Eltern finden auch den Weg in die Anmeldung. Die beteiligten Verbände forderten auf der Pressekonferenz von der Landesregierung die Umsetzung folgender Punkte ein:
- GGG-NW
Die Themen Sicherung des regionalen Bildungsangebots und Sicherung der Kontinuität von Bildungsverläufen beschäftigen zurzeit die Teilnehmer der Bildungskonferenz in NRW. In deren Stellungsnahmen wird die Konfliktlinie deutlich.
- GGG-NW
Inklusion: gut gemeint – schlecht gemacht
Die Umsetzung der Inklusion wird in NRW durch die Bestimmungen des 9. Schulrechtsänderungsgesetztes (9.SchRÄG) geregelt. Wie die GGG-NRW haben alle Verbände, die die Inklusion ausdrücklich befürworten, im Rahmen des Anhörungsverfahrens deutliche Kritik an dem Gesetzentwurf artikuliert. Die GGG-NRW konnte sich dabei auf die Erfahrungen vieler Gesamtschulen, die den gemeinsamen Unterricht seit Jahren praktizieren, stützen.
- GGG-NW
Bei den Anmeldungen ist der Anteil für integrierte Schulformen von 2011 bis 2014 um 45 % gestiegen. Nimmt man die tatsächlich aufgenommenen Schüler/innen ist der Anteil der Schüler/innen an integrierten Schulen von 20 % auf 33 % gestiegen.
Dieser enorme Zuwachs in kurzer Zeit stellt aber auch eine große Herausforderung dar.
- GGG-NW